Die Lust auf Börsengänge ist auf einem Tiefpunkt angelangt. Die Signale aus der Unternehmens- und Bankenwelt sind eindeutig: Erst in der zweiten Jahreshälfte dürfte sich die Stimmung für IPOs wieder aufhellen. Man hofft auf bessere Zeiten und die Zentralbanken, die möglicherweise die Zinsen senken.
Hinter den Kulissen scheint man sich hingegen bereits auf eine Aufhellung vorzubereiten. Wie Bloomberg unter Berufung auf namentlich nicht genannte Personen schreibt, soll der US-Private-Equity-Gigant Carlyle Group seinen Ausstieg beim Schweizer Hersteller von Präzisionskomponenten für 2024 vorbereiten.
Die Acrotec Group mit Sitz im jurassischen Develier stellt Teile für Schweizer Luxusuhren her. Nach eigenen Angaben ist die Gruppe, deren Ursprünge bis ins Jahr 1854 zurückreichen, der grösste unabhängige Zulieferer von Komponenten für die Schweizer Uhrenindustrie.
Mittlerweile liefert das Unternehmen aber auch Komponenten für Branchen wie Medizintechnik, Automobil, Elektronik und Luftfahrt. Arcotec ist in den letzten Jahren vor allem durch Akquisitionen gewachsen. Allein seit 2021 hat das Unternehmen zehn kleinere Firmen übernommen. Die Zahl der Mitarbeiter schnellte von 1200 auf 2800 Personen hoch.
Carlyle ist Anfang 2021 bei Arcotec eingestiegen. Die Private-Equity-Gesellschaft soll nun Gespräche mit Banken führen, um einen möglichen Verkauf oder Börsengang in die Wege zu leiten. Die angestrebte Bewertung des Unternehmens soll 4 Milliarden Franken betragen. Rothschild & Co. soll ausgewählt worden sein, um das Unternehmen auf einen möglichen Börsengang vorzubereiten. Der Exit könnte nächstes Jahr erfolgen, heisst es. Carlyle und Rothschild gaben keine Stellungnahme ab.