Die Schweizerische Nationalbank (SNB) muss rund 27 Milliarden Franken einsetzen, um eine Aufwertung des Frankens um 1,1 Prozent zu verhindern. Das geht aus einem in der vergangenen Woche veröffentlichten Arbeitspapier der beiden Ökonomen Tobias Cwik und Christoph Winter hervor.
Das Instrument der Devisenkäufe durch die Zentralbank sei «effektiv und nachhaltig» und habe der Schweiz in den vergangenen Jahren geholfen, einen starken Rückgang der Konsumentenpreise zu verhindern, schreiben die Autoren in der Studie. 27 Milliarden Franken entsprechen 5 Prozent der Schweizer Wirtschaftsleistung.
Obwohl der Kauf von Fremdwährungen seit langem zu den bevorzugten Instrumenten der SNB gehört, um eine zu starke Aufwertung des Frankens zu verhindern, herrscht ein grosses Rätselraten darüber, wann und wie stark die SNB in den Devisenmarkt eingreift.
Zwar hat die SNB die Zinsen im vergangenen Jahr in mehreren Schritten wieder über null angehoben, doch der Berg an Fremdwährungen ist mit 680 Milliarden Franken immer noch deutlich höher als vor der Finanzkrise.
In einer Zusammenfassung schreiben die Autoren: «Hätte die Schweiz vom ersten Quartal 2015 bis zum dritten Quartal 2022 auf Negativzinsen verzichtet, wären bis zu 550 Milliarden Franken an Deviseninterventionen nötig gewesen, um die Inflation auf dem erreichten Pfad zu halten.»