Die Société Générale Private Banking Suisse (SGPBS) könnte bald den Besitzer wechseln. Das Projekt soll unter dem Codenamen «Vancouver» laufen, wie die Westschweizer Tageszeitung «Tribune de Genève» schreibt. Ein Team von Rothschild & Co. soll die Verkaufsverhandlungen begleiten. Auf juristischer Seite lasse sich die Bank von Bär & Karrer beraten, heisst es.
Das Genfer Institut hatte zuletzt mit einem Rückgang der Kundengelder zu kämpfen. Ende 2012 verwaltete SGPBS noch 11,8 Milliarden Franken. 2009 waren es noch 27 Milliarden. Es ist davon auszugehen, dass die Bank im Zuge der Einführung des Informationsaustausches viele französische Offshorekunden verloren hat. Es scheint ihr nicht gelungen zu sein, das Geschäft nach dem Niedergang des Bankgeheimnisses auf eine neue, tragfähige Basis zu stellen.
Mehrere Banken sollen Interesse an einer Übernahme der SGPBS haben, darunter Crédit Agricole Indosuez, Union Bancaire Privée und die Bank J. Safra Sarasin, heisst es in dem Bericht. Aber auch andere Banken könnten an den Vermögenswerten interessiert sein.
Die Bank beschäftigt heute noch 300 Mitarbeitende in der Schweiz. Was mit ihnen bei der Übernahme geschehen soll, ist offen. Bereits vor Wochen gab es Gerüchte über einen massiven Stellenabbau in Genf.
Erst im vergangenen Herbst wurde Pierre Lebit zum Group Country Head für die Schweiz und zum Leiter der Zürcher Niederlassung ernannt, wo die Bereiche Investment- und Firmenkundengeschäft, Wertschriftendienstleistungen und Transaction Banking zusammengefasst sind. Der Medienbericht erwähnt dies nicht, was mit diesen Aktivitäten geschieht, aber es ist davon auszugehen, dass diese nicht zum Verkauf stehen. Eine Sprecherin in Paris lehnte eine Stellungnahme ab.
SGPBS wird seit September 2019 von Franck Bonin geleitet. Im Januar kam es zu einem Wechsel bei der SGPBS in Zürich. Nachdem Clemens Pieger Ende Jahr die Bank verliess, wurde Antoine Blouin zum Leiter der Niederlassung in Zürich ernannt. Seine bisherige Funktion als Leiter Family Offices behielt er.