Die Schweizer Asset-Management-Branche befindet sich wieder auf einem «robusten Wachstumskurs» und erweist sich als «wichtiger Pfeiler» der Schweizer Wirtschaft. Das würden die Ergebnisse der heute veröffentlichten Swiss Asset Management Study 2024 zeigen, schreibt der Verband Asset Management Association Switzerland (AMAS) in einer Mitteilung. Die in der Schweiz verwalteten Vermögen (AuM) stiegen im Jahr 2023 um 8,3 Prozent auf 3177 Milliarden Franken. Damit ist die Schweiz hinter Grossbritannien und Frankreich der drittgrösste Vermögensverwaltungsmarkt in Europa.
Wie die AMAS weiter schreibt, markierte die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS im Jahr 2023 einen «bedeutenden Wendepunkt» für die Schweizer Asset-Management-Branche und «veränderte» die Marktstruktur. Im Jahr 2023 war die UBS mit einem Marktanteil von 9,3 Prozent der grösste Schweizer Vermögensverwalter, während die Credit Suisse einen Marktanteil von 8,3 Prozent hatte.
Durch die Übernahme wird die UBS «potenziell» einen Marktanteil von 18 Prozent halten, von einer marktbeherrschenden Stellung will der Verband aber nicht sprechen. Die Wettbewerbslandschaft, die stark durch die Präsenz ausländischer Vermögensverwalter und grösserer Kantonalbanken geprägt sei, verhindere eine Marktdominanz der UBS.
Druck zu mehr Nachhaltigkeit nimmt zu
Trotz des starken Wachstums im Jahr 2023 steht die Schweizer Asset-Management-Branche vor einer Reihe von Herausforderungen. Während die verwalteten Vermögen im Jahr 2023 ein Wachstum verzeichneten, ging die Profitabilität der Branche zurück. Zudem steige der öffentliche Druck auf die Asset Manager, einen «messbaren Beitrag» zum Klimaschutz und zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten.
Wie die AMAS zudem mitteilte, trug die Branche im Jahr 2023 rund ein Prozent zum BIP der Schweiz bei. Sie erwirtschaftete 4,05 Milliarden Franken Gewinn, zahlte 590 Millionen Franken Steuern und bietet rund 58'700 Vollzeitstellen. Pensionskassen machen einen bedeutenden Teil der Kundenbasis der Vermögensverwaltungsbranche aus: Im Jahr 2023 wurden in der 2. Säule Kapitalmarktbeiträge in Höhe von 59 Milliarden Franken generiert, was die elementare Rolle des Asset Managements im Schweizer Vorsorgesystem unterstreicht.
Adrian Schatzmann, CEO der Asset Management Association Switzerland (AMAS) kommentiert: «Die Swiss Asset Management Study 2024 bestätigt, dass der Sektor nicht nur ein wesentlicher Pfeiler der Schweizer Wirtschaft ist, sondern in den kommenden Jahren noch wichtiger werden wird.»
Jürg Fausch, Ökonom an der Hochschule Luzern und Co-Autor der Studie: «Im Jahr 2023 wurden rund 30 Prozent der verwalteten Vermögen (AuM) für ausländische institutionelle Kunden verwaltet. Über den Siebenjahreszeitraum von 2017 bis 2023 ist der Exportanteil um 4,8 Prozentpunkte gestiegen. Dieser hohe Exportanteil verdeutlicht die internationale Nachfrage nach Schweizer Vermögensverwaltung und unterstreicht den Stellenwert der inländischen Expertise.»