Der französische Finanzkonzern trennt sich von seinem Privatkundengeschäft in der Schweiz und in Grossbritannien. Wie die Union Bancaire Privée (UBP) am Montag mitteilte, hat die Genfer Privatbank mit der Société Générale zwei exklusive Vereinbarungen getroffen, wonach die UBP das Schweizer Private-Banking-Geschäft der Société Générale (Société Générale Private Banking Suisse) sowie deren Vermögensverwaltungsgeschäft in Britannien und auf den Kanalinseln (SG Kleinwort Hambros) übernehmen wird.
Beide Transaktionen sollen bis zum Ende des ersten Quartals 2025 abgeschlossen sein. UBS legt für die Assets 900 Millionen Euro auf den Tisch. SG Kleinwort Hambros beschäftigt rund 600 Mitarbeitende, bei Société Générale Private Banking Suisse sind es rund 300. Die französische Bank wird weiterhin Private-Banking-Aktivitäten in Frankreich, Luxemburg und Monaco betreiben.
Dies sei ein wichtiger Schritt in der Umsetzung der Strategie der UBP, ihre globale Präsenz zu stärken und ihre Private-Banking-Aktivitäten weltweit auszubauen, heisst es in der Mitteilung weiter. Mit dieser Übernahme werde die UBP ihre verwalteten Vermögen von 150,8 Milliarden Franken (per Ende Juni 2024) «um mehr als 25 Milliarden Franken» erhöhen.
Die UBP spricht von einer «idealen Ergänzung» ihres Know-hows in der Vermögensverwaltung für private und institutionelle Kunden. Die Aufnahme der Teams wird auch dazu beitragen, die Präsenz der UBP in ausgewählten Jurisdiktionen zu verstärken, sobald die erforderlichen behördlichen Genehmigungen erteilt worden sind, darunter die Kanalinseln und Gibraltar.
«Diese Akquisition stellt eine sinnvolle Ergänzung der Kapazitäten der UBP in der Schweiz dar und bekräftigt unser langfristiges Engagement in Grossbritannien, das sich zu einem neuen Wachstumsmotor für die Gruppe entwickeln wird», kommentierte Guy de Picciotto, CEO der UBP, die Transaktion. Die UBP wurde bei der Transaktion von der Pariser Boutique Caurus Partners unterstützt.
Der Verkauf ist keine Überraschung. Die Schweizer Niederlassung von Société Générale leidet seit Jahren unter schrumpfenden Erträgen. Im April wurde bekannt, dass die Pariser Zentrale die Aktivitäten verkaufen will. Neben UBP sollen auch Crédit Agricole Indosuez und die Bank J. Safra Sarasin Interesse gezeigt haben. Die Bank beschäftigt 300 Mitarbeitende in der Schweiz. Was mit ihnen bei der Übernahme geschehen soll, ist offen. Viele Stellen dürften verschwinden. UBP spricht in ihrer Mitteilung von «geltenden Sozialverfahren».