Die US-amerikanische Private-Equity-Gesellschaft Carlyle plant seit längerem den Ausstieg. Für einen möglichen Börsengang der Westschweizer Arcotec hat sie bereits vor Monaten die M&A-Berater von Rothchild engagiert. Nun sind die Vorbereitungen offenbar einen Schritt weiter.
Wie Bloomberg berichtet, arbeitet Carlyle mit der Bank of America, Morgan Stanley und der UBS für eine Kotierung an der Schweizer Börse zusammen. Der Börsengang soll in der ersten Jahreshälfte 2025 stattfinden. Der angestrebte Unternehmenswert liegt bei vier Milliarden Franken.
Der Sitz von Arcotec befindet sich 1300-Seelen-Dorf Develier im Jura. Die Gruppe, deren Ursprünge bis ins Jahr 1854 zurückreichen, ist nach eigenen Angaben der grösste unabhängige Zulieferer von Komponenten für die Schweizer Uhrenindustrie.
Mittlerweile liefert das Unternehmen aber auch Komponenten für Branchen wie Medizintechnik, Automobil, Elektronik und Luftfahrt. Arcotec ist in den letzten Jahren vor allem durch Akquisitionen gewachsen. Allein seit 2021 hat das Unternehmen zehn kleinere Firmen übernommen. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist von 1.200 auf 2.800 gestiegen. Carlyle stieg Anfang 2021 bei Arcotec ein. Es übernahm das Unternehmen Castik Capital für einen nicht genannten Betrag.
Ob der Exit für Carlyle gelingt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Das Umfeld für Börsengänge und M&A-Transaktionen bleibt schwierig. Die Schweizer Private-Equity-Gesellschaft Partners Group gab am Dienstag enttäuschende Halbjahreszahlen bekannt und sprach von einer «langsamer als erwarteten Erholung des Transaktionsumfelds». Der Aktienkurs brach um 9,2 Prozent ein.