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Die Regionalbank beschleunigte das Wachstum im Software- und Services-Geschäft für Dritte. Höhere Kosten sorgten allerdings für einen Gewinnrückgang. Marianne Wildi soll Präsidentin werden. Und auch eine Kapitalerhöhung ist geplant.
17. Januar 2025 • Beat Schmid

Die Hypothekarbank Lenzburg ist jeweils eine der ersten Banken, die ihre Jahreszahlen bekannt gibt. So auch dieses Jahr. Wie die Regionalbank mit grosser IT-Abteilung am Freitag mitteilte, schrumpfte der Gewinn im Geschäftsjahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent auf 20,5 Millionen Franken.

Hauptgrund für den leichten Rückgang seien die Personal- und Sachkosten, die «strategiekonform» gestiegen seien, schreibt die Bank. Das Zinsengeschäft bleibt mit einem Nettoerfolg von 81,6 Millionen Franken der wichtigste Geschäftsbereich der Bank. Das Neugeschäft in den Bereichen Banking as a Service und Finstar erzielte mit einem Ertrag von 16,3 Millionen Franken erstmals einen höheren Bruttoerfolg als das Anlagegeschäft mit einem Kommissionsertrag von 13,3 Millionen Franken. Netto bleibt das Anlagegeschäft jedoch der zweitwichtigste Ertragspfeiler der Bank.

Das Finstar- und Banking-as-a-Service-Geschäft konnte im vergangenen Jahr mit einer Ertragssteigerung um 68 Prozent ein ordentliches Wachstumstempo vorlegen. Dabei habe sich die erfreuliche Geschäftsentwicklung verschiedener Fintech-Partnerunternehmen und Finstar-Banken positiv ausgewirkt. «Diese Entwicklung ist für uns ein klares Zeichen, dass wir unsere Kooperationsstrategie weiter umsetzen wollen und in diesen Bereich investieren müssen», sagt Gerhard Hanhart, Verwaltungsratspräsident der Bank. Nach Abzug der Aufwendungen verbleibt ein übriger ordentlicher Erfolg von 12 Millionen Franken, was einer Zunahme von 49 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Kapitalerhöhung geplant

Die Bank hat im Berichtsjahr erneut mehr Kundengelder angezogen. Sie steigerte den Zufluss um 235 Millionen Franken auf 5,5 Milliarden Franken. Neben positiven Effekten aus der Kooperationsstrategie der Bank sei das Wachstum auf Zuflüsse bei der Hypothekarbank Lenzburg selbst zurückzuführen, schreibt die Bank. Die Bilanzsumme der Bank hat im Geschäftsjahr 2024 erstmals die Marke von 7 Milliarden Franken überschritten. «Die Zuflüsse sind ein Zeichen des Vertrauens in die starke Marke der Hypothekarbank Lenzburg. Die Hypi ist ein echter Love-Brand und verfügt über ein starkes Image auch ausserhalb der Region Lenzburg», sagt CEO Silvan Hilfiker, der letztes Jahr den Chefsessel von Marianne Wildi übernahm.

Wildi selbst wird auf die kommende Generalversammlung zur als Verwaltungsratspräsidentin zur Wahl vorgeschlagen. Gerhard Hanhart war seit 2015 Präsident der Bank. Den Aktionären wird auch eine genehmigte Kapitalerhöhung vorgeschlagen. Der Verwaltungsrat der Bank soll ermächtigt werden, das Kapital im Rahmen eines sogenannten Kapitalbandes in den nächsten fünf Jahren bei Bedarf zu erhöhen. Dieser will sich damit im laufenden Transformationsprozess die nötige Flexibilität verschaffen, um Ertragsbasis weiter zu diversifizieren und das Wachstum der Bank anzukurbeln.

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