Barclays hat diese Woche in einem Brief ihre Aktionäre über eine geplante Änderung der Vergütung von CEO CS Venkatakrishnan und Finanzchefin Anna Cross informiert. Sollten die Aktionäre den Vorschlägen des Verwaltungsrates zustimmen, würde Venkatakrishnans Festgehalt von 2,95 Millionen Pfund auf 1,59 Millionen Pfund sinken.
Gleichzeitig würde der frühere JP-Morgan-Topmanager Anspruch auf Bonuszahlungen und langfristige Aktienoptionen erhalten, die maximal das Achtfache des Grundgehalts betragen. Allerdings nur, wenn Venkat, wie Venkatakrishnan gerne genannt wird, eine Eigenkapitalrendite von mehr als 14 Prozent erzielt. Schafft die Bank eine Rendite von 12 Prozent, wie es die offiziellen Pläne bis 2026 vorsehen, käme der Barclays-Chef auf eine Gesamtvergütung von 9 Millionen Pfund, berichtete Skynews.
Die Gesamtvergütung von Venkatakrishnan belief sich 2023 auf 4,64 Millionen Pfund gegenüber 5,2 Millionen Pfund im Vorjahr. Barclays war die erste britische Bank, die 2023 die EU-Obergrenze für Banker-Boni abschaffte. Grossbritannien hatte im selben Jahr beschlossen, die Obergrenzen nach dem Brexit abzuschaffen.
Barclays teilte daraufhin seinen Mitarbeitern mit, dass die Boni für sogenannte «Material Risk Taker» bis zum Zehnfachen des Festgehalts betragen können, während das Grundgehalt unverändert bleibt. Im Jahr 2014 führte die EU eine Obergrenze ein, die die Boni auf das Zweifache des Grundgehalts begrenzte.
Zur Nachahmung empfohlen
Die EU-Regelung hat dazu geführt, dass die Fixgehälter der Bankmanager gestiegen sind. Dies hatte zur Folge, dass auch bei schlechter Leistung hohe Millionengehälter gezahlt wurden. Dass dies nicht im Interesse der Aktionäre ist, dürfte unumstritten sein. Um die Interessen bessern mit jenen der Aktionäre in Einklang zu bringen, müssten die Boni zudem voll in Aktien ausbezahlt werden, die darüberhinaus von den Managern über viele Jahre gehalten werden müssten.
Wie genau dies im Fall von Barclays geregelt wird, ist noch unklar. Die genauen Pläne werden erst im Februar veröffentlicht. Die deutliche Reduzierung des Fixgehalts ist auf jeden Fall sinnvoll. In den USA kennen die Banken nichts anderes: Das Basissalär von Jamie Dimon, CEO von JP Morgan, beträgt 1,5 Millionen Dollar. Jane Fraser, CEO von Citi, erhielt 2023 die gleiche Summe.
Es wäre begrüssenswert, wenn dieses Modell auch in der Schweiz Nachahmer fände. Bei der UBS erhalten CEOs ein Basissalär von drei Millionen Franken – unabhängig davon, wie gut oder schlecht sie ihre Arbeit machen.