Sie gilt als eine der Schweizer Vorzeigemanagerinnen – eine der wenigen Führungspersönlichkeiten mit Schweizer Pass, die es in die Geschäftsleitung eines globalen Konzerns geschafft haben. Renata Jungo Brüngger ist Mitglied der Konzernleitung der Mercedes-Benz Group AG und verantwortlich für die Bereiche Integrität, Governance und Nachhaltigkeit sowie für Recht, Compliance und Konzernrevision.
Die Schweizerin (Jahrgang 1961) wurde vom UBS-Verwaltungsrat zur Wahl in das oberste Leitungsgremium vorgeschlagen. Wie die Grossbank in einer Mitteilung schreibt, bleibt Jungo Brüngger noch bis Dezember 2025 in ihrer Rolle bei Mercedes-Benz tätig. Zudem sitzt die ausgebildete Juristin in den Verwaltungsräten von Munich Re und der Daimler Truck Holding AG.
Einschlägige Bankerfahrung hat Jungo Brüngger hingegen nicht. Auch Lila Tretikov, die ebenfalls für die Wahl in den UBS-Verwaltungsrat vorgeschlagen wurde, hat nie in einer Bank gearbeitet. Die UBS beschreibt die gebürtige Russin als «bekannte Expertin für künstliche Intelligenz (KI) und technologiegetriebene Unternehmenstransformation». Derzeit leitet die 47-jährige Softwareingenieurin die KI-Strategie bei New Enterprise Associates, einer im Silicon Valley ansässigen Risikokapitalgesellschaft. Davor war sie als Deputy Chief Technology Officer bei Microsoft tätig, wo sie «umfangreiche Transformationsinitiativen» leitete, heisst es weiter.
Roche-Rechtschefin scheidet aus
Die beiden Kandidatinnen sollen Claudia Böckstiegel und Nathalie Rachou ersetzen, die sich an der kommenden Generalversammlung nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Böckstiegel, die von Ex-Chairman Axel Weber in den Verwaltungsrat der Grossbank geholt wurde, hat sich entschieden, sich auf ihre Führungsrolle bei Roche zu konzentrieren, schreibt die UBS. Dort sitzt die General Counsel in der erweiterten Geschäftsleitung. Nathalie Rachou tritt aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wiederwahl an.