Private Banking
Die Zürcher Privatbank baut ihre globalen Private-Banking-Aktivitäten aus und etabliert in London einen neuen Hub für asiatische Vermögen.
22. April 2025 • Beat Schmid

Die Schweizer Privatbank EFG International treibt ihre Expansion im internationalen Wealth Management weiter voran. Mit der Ernennung von Soha Nashaat zur neuen Executive Chair von EFG (Middle East) in Dubai sowie dem gezielten Ausbau ihres Londoner Teams für asiatische Kundinnen und Kunden reagiert die Bank auf wachsende geopolitische Spannungen und eine zunehmende Regionalisierung der globalen Vermögensströme.

Soha Nashaat wird Anfang Mai 2025 die Position als Executive Chair bei EFG Dubai übernehmen – eine zentrale Rolle für die Weiterentwicklung der Geschäfte im Mittleren Osten und darüber hinaus, wie es in einer Mitteilung heisst. In ihrer Funktion soll sie das Wachstum in der Region vorantreiben und die Expansion in neue Märkte begleiten. Nashaat wird direkt an Patrick Ramsey, Head of Continental Europe & Middle East bei EFG, berichten und eng mit Ali Sandila, CEO von EFG Dubai, zusammenarbeiten. Sie kommt von der Gulf International Bank.

Parallel dazu setzt EFG auf London als Standort für internationales Vermögen – insbesondere aus Asien. Die Bank stellt dazu ein neues Team auf, das sich gezielt an wohlhabende asiatische Kundinnen und Kunden richtet. Begründet wird dieser Schritt mit der zunehmenden Unsicherheit in traditionellen Märkten wie den USA, etwa durch eskalierende Handelskonflikte oder geopolitische Risiken.

«Private Banking ist im Kern eine Frage der Risikodiversifikation – und London bleibt dabei einer der bevorzugten Standorte», sagte CEO Giorgio Pradelli der Financial Times. Asiatische Investoren, die früher stark auf den US-Markt gesetzt hätten, würden zunehmend nach europäischen Alternativen für ihre Vermögensverwaltung suchen.

Das neue Londoner Team wird von Oliver Balmelli, dem bisherigen stellvertretenden CEO der EFG-Niederlassung in Singapur, geleitet. Der sukzessive Ausbau auf bis zu zehn Mitarbeitende soll sowohl durch interne Versetzungen als auch externe Rekrutierungen erfolgen. Das Team dürfte eine Zielvorgabe von drei Milliarden Schweizer Franken an Assets under Management innerhalb der nächsten drei Jahre erhalten haben.

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