Privatebanking vor institutionellem Geschäft
Während das Privatkundengeschäft gut durchs erste Quartal gekommen ist, musste die Privatbank bei institutionellen Kunden weiter Federn lassen.
24. April 2025 • Beat Schmid

Die verwalteten Vermögen der Privatbank Vontobel kletterten in den ersten drei Monaten um 6 Milliarden auf 235,1 Milliarden Franken, was einem Wachstum von 2,6 Prozent entspricht, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das gesamte Wachstum ist auf die Einverleibung von IHAG sowie auf die Marktperformance zurückzuführen. Der Neugeldzufluss von 600 Millionen Franken wurde durch negative Währungseffekte komplett aufgefressen.

Der Nettoneugeldzufluss von 600 Millionen Franken setzt sich aus einem Zufluss von Privatkunden in Höhe von 2,4 Milliarden und einem Abfluss von 1,8 Milliarden bei institutionellen Kunden zusammen. Wie Vontobel präzisiert, seien in diesem Kundensegment die positiven Zuflüsse bei den festverzinslichen Anlagen durch Abflüsse bei den aktiven Aktienanlagen ausgeglichen worden.

Damit hat das Privatkundensegment, das von Co-Chef Georg Schubiger geleitet wird, das institutionelle Geschäft von Co-Chefin Christel Rendu überholt. Per Ende März verwaltete Schubigers Bereich 117,5 Milliarden Franken, während es bei Rendu 110 Milliarden Franken waren. Rendu und Schubiger sind seit Anfang 2024 Co-Chefs der Zürcher Privatbank.

Allerdings dürften die Zahlen inzwischen ganz anders aussehen. Das von US-Präsident Donald Trump entfachte Zoll-Chaos startete Anfang April. Seither haben die Märkte deutlich verloren – die wichtigsten Börsen liegen zwischen 5 und 10 Prozent im Minus.

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