Zeno Staub sei mit dem Geschäft von Vontobel «bestens vertraut», schreibt die Privatbank in einer Mitteilung. Das ist leicht untertrieben. Staub hat mehr als zwei Jahrzehnte bei Vontobel gearbeitet und kennt «jede Schraube». Von 2011 bis 2023 war er CEO, zuvor hatte er als Mitglied der Geschäftsleitung verschiedene Führungsfunktionen im Unternehmen inne.
Nach seinem Ausscheiden bei Vontobel übernahm er verschiedene Verwaltungsrats- und Beiratsmandate, unter anderem als designierter Präsident des Universitätsrates der Universität St. Gallen, als Verwaltungsrat der Bühler Gruppe sowie als Präsident von Climatex und WorldReplica.
Der Ostschweizer lebt seit vielen Jahren in Zürich. 2023 kandidierte er für den Nationalrat. Als Spitzenkandidat der Liste «Die Mitte - Wirtschaft und Gesellschaft» war er jedoch chancenlos. Bei der Kandidatensuche für die Nachfolge von Bundesrätin Viola Amherd fiel sein Name. Er sehe sich nicht als Bundesrat, sagte er dazu.
Machtkonstellation verändert sich
Seine Rückkehr zu Vontobel kommt nicht überraschend. Gerüchte über eine Rückkehr gab es schon länger. Mit seiner Wahl verändert sich die Machtkonstellation im obersten Gremium. Als intimer Kenner der Bank und des Geschäfts wird er zum Schwergewicht im Verwaltungsrat und zum Ansprechpartner des Managements. Er wird zu einer Art Schattenpräsident, sagt eine Quelle.
Andreas E.F. Utermann bleibt Präsident des Verwaltungsrates. Die Führungserfahrung und die strategische Weitsicht Staubs werden für die Bank in einem sich verändernden Umfeld von «grossem Nutzen» sein, begründete er die Wahl. Gleichzeitig meldete Vontobel, dass Bruno Basler nach 20 Jahren aus dem Verwaltungsrat ausscheidet.