«Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass wir eine deutliche Korrektur sehen werden», sagte Davide Serra an einer Konferenz von Bloomberg in Singapur. Dies gelte insbesondere dann, wenn die Umsätze die Erwartungen an die KI-Revolution nicht tragen können – was bis 2030 «unmöglich» sei, so Serra.
Angesichts der hohen Staatsverschuldung weltweit und der damit verbundenen Notwendigkeit steigender Steuern sei diese Lücke schlicht nicht zu schliessen, glaubt Serra. Der Money-Manager machte diese Aussagen einen Tag vor der Bekanntgabe der Nvidia-Zahlen. Sie gelten als wichtiger Indikator dafür, inwiefern es den KI-Unternehmen gelingt, durch Geschäftswachstum ihre fantastischen Bewertungen zu rechtfertigen.
Die Aussagen des Vermögensverwalters sind Wasser auf die Mühlen der Skeptiker, die vor einem Ende der Rally bei grossen Technologieaktien warnen. Ausserdem sagte Serra, dass der USA-Anteil an den globalen Märkten an seine «mathematische Grenze» stosse. «Noch nie in der Geschichte konnte ein Drittel der Weltwirtschaft 70 Prozent der globalen Marktbewertung auf sich vereinen», so Serra. «Wir befinden uns daher an einem Höhepunkt.»
Deshalb seine Empfehlung an die Investoren: Die Allokation in den Magnificent 7 herunterzufahren und stattdessen das Engagement im «Rest der Welt» auszubauen.
Algebris wurde 2006 von Davide Serra gegründet. Der gebürtige Genovese war Bankenanalyst und investierte zu Beginn vor allem in Banktitel. Über die Jahre erweiterte der Investor seine Strategien auf Kredit, Aktien und Private Debt. Die unabhängige Firma verwaltet gut 30 Milliarden Euro.

