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Sogenannte Wale sollen hinter den jüngsten Kursstürzen des Bitcoin stecken. Doch wer genau sind die Grossverkäufer der Kryptowährung?
28. November 2025 • Werner Grundlehner

In der jüngsten Kursschwäche des Bitcoins tauchte eine Begründung immer wieder auf: «Die Wale verkaufen grosse Teile ihrer Bestände.» Als Whales werden Wallets mit Beständen zwischen 1000 und 10'000 Bitcoin bezeichnet.

Diese Grafik zeigt die Entwicklung der Bitcoin-Bestände dieser Wale. Die blaue Linie stellt die Gesamtmenge der Bitcoins dar, die diese Adressen im Laufe der Zeit gehalten haben. Die schwarze Linie zeigt die Preisentwicklung des Bitcoins. Das violette Balkendiagramm darunter zeigt die täglichen Bitcoin-Veränderungen in diesen Adressen – positive Werte zeigen Käufe an, während negative Werte Verkäufe bedeuten. Die Bestände haben über Monate kontinuierlich abgenommen und dieser Abfluss hat sich in den vergangenen Tagen deutlich verstärkt. Eine Ausdehnung des Bitcoin-Besitzes ist zu begrüssen, dass verleiht der Kryptowährung langfristig Stabilität.

Wale oder Cold-Wallets?

Immer wenn ein Wal verkauft, kaufen zahlreiche Investoren diese Bestände auf. In den vergangenen Wochen hatten auch Anlageprodukte wie ETF hohe Abflüsse zu verzeichnen. Bei den Whales handelt es sich oft um Krypto-Insider aus den Anfangszeiten. Niemand kann es ihnen verübeln, dass sie, die Bitcoin oft zu ein- bis dreistelligen Beträgen kauften, nun einen Teil der Gewinne realisieren. Die Wallets mit den grössten Beständen (aber eigentlich keine Whales, weil sie über 10'000 Coins halten, nämlich sogar über 100'000) sind Cold-Wallets von Kryptobörsen wie Binance, Robinhood und Bitfinex.

Das hier in der Kursschwäche Kunden Coins veräussern, ist wenig überraschend. Unter den grössten Wallets finde sich neben nicht identifizierten Wallets auch Stablecoins, das FBI-Wallet mit beschlagnahmten Coins, sowie «Recovery-Wallets» von gehackten Börsen wie Mt. Cox. Zudem gehören zu diesem illustren Kreis der «Grossbesitzer» auch Treasury-Unternehmen wie Strategy, Bitcoin-Miner und Hedge-Funds. Das diese in der allgemeinen «Risk off»-Stimmung ebenfalls Bitcoin veräussern, kann auch nicht erstaunen. Fazit: Die Wale sind keine homogene Kraft, die sich gänzlich anders verhält als der traditionelle Marktteilnehmer.

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