Credit Suisse
Seine beschönigenden Aussagen haben ein Nachspiel. Sie könnten dem CS-Verwaltungsratspräsidenten den Job kosten. Ein Kommentar.
22. Februar 2023 • Beat Schmid
Seit einem Jahr ist Axel Lehmann Präsident der Credit Suisse. Möglich ist, dass seine Zeit an der Spitze bereits wieder abläuft. Grund dafür sind seine beschönigenden
Aussagen zum Abfluss der Kundengelder bei der Bank, die er Anfang Dezember machte.
Als der Aktienkurs der CS im Vorfeld der Kapitalerhöhung von einem Rekordtief zum nächsten rauschte, ging der Lehmann in die Offensive und verbreitete in drei Interviews positive Botschaften. Zum Abfluss von Kundengeldern meinte er unter anderem, dass diese praktisch gestoppt seien – “they have basically stopped”, wie Tippinpoint berichtete.
Das entsprach nicht der Wahrheit. Richtig ist, dass die Bank damals weiterhin massiv Geld verlor. Bis Ende Dezember türmten sich die Abflüsse auf 110,5 Milliarden Franken. Allein im Wealth Management wurden bis Ende Jahr über 92 Milliarden Franken abgezogen.