Die Zahlen und Ziele mögen zwar eindrücklich sein: Net-Zero bis 2025. Und 400 Milliarden Dollar Kundengeldern nach Nachhaltigkeitskriterien angelegt bis dann, jetzt sind es 251 Milliarden. Zudem will die Bank ihre CO2-Berichterstattung im Bereich Scope 1 und 2 (eigener Ausstoss) an der nächsten Generalversammlung den Aktionären vorlegen.
Die UBS sieht sich mit ihren Bemühungen als «Nachhaltigkeits-Branchenleaderin». Doch so richtig ambitioniert wirkt der ESG-Push bei der Grossbank dennoch nicht.
Das hat möglicherweise auch damit zu tun, dass innerhalb der Bank niemand so richtig zuständig ist für das Thema. Zwar gibt es in der Grossbank Dutzende oder Hunderte Spezialistinnen und Spezialisten, die als kleine Fahnenträger sich um Teilbereiche kümmern. Die wichtigsten Aushängeschilder sind Michael Baldinger, Chief Sustainability Officer der UBS, oder Huw van Steenis, der den «Chair Sustainable Finance» der UBS leitet.
«Für Ralph Hamers scheint die Digitalisierung derzeit schlichtweg interessanter zu sein»
Aber es gibt keinen Nachhaltigkeitsminister oder -Ministerin. In der Geschäftsleitung ist das Sustainability-Dossier bei Suni Harford angegliedert, die das Asset Management leitet. Sie sponsert das Thema, wie es im UBS-Sprech heisst. Doch ein grosses Engagement in diesem Dossier lässt sie bisher vermissen.Dass Sustainability noch keine Toppriorität bei der UBS geniesst, liegt möglicherweise auch an der Person von Ralph Hamers. Für den CEO scheint die Digitalisierung derzeit schlichtweg interessanter und wichtiger zu sein. Zumindest sitzt mit Mike Dargan der oberste IT-Chef direkt in der Geschäftsleitung. Dargan wurde von Hamers letzten Mai in diese Position gehievt.