Der norwegische Staatsfonds unterstützt Vorstösse von Aktionärsvertretern, den Mitgliedern und Verwaltungsräten der Credit Suisse die Entlastung für das Jahr 2020 zu verweigern. Der 1300-Milliarden-Dollar-Fonds, der aus den Ölgeschäften gespeist wird, zählt zu den 10 grössten Aktionären der Schweizer Grossbank mit einem Anteil von 1,3 Prozent.
Die beiden einflussreichen Stimmrechtsberater ISS und Glass Lewis haben bereits früher den Credit-Suisse-Aktionären empfohlen, die Décharge nicht zu erteilen (Tippinpoint berichtete). Sie begründeten in ihren Proxy-Reports den Schritt mit zahlreichen Rechtsfällen und Untersuchungen.
Der norwegische Staatsfonds geht noch einen Schritt weiter als ISS und Glass Lewis. Wie er in einem Statement festhält, wird er sich der Schweizer Ethos-Stiftung und weiteren Schweizer Pensionskassen anschliessen und zusätzlich eine Sonderprüfung verlangen, welche die Umstände und Hintergründe der beiden Skandale Greensill und “Swiss Leaks” ausleuchten soll.
Insgesamt investierten CS-Kunden total 10 Milliarden Dollar in verschiedene Lieferketten-Fonds, die nach dem Kollaps des Financiers Lex Greensill illiquid wurden. Noch warten die Kunden auf die Auszahlung von 3,3 Milliarden Dollar.
Bisher ging der Verwaltungsrat der CS auf die Forderungen der Aktionäre nicht ein. Er lehnt eine Sonderprüfung ab und ist auch gegen die Aussetzung der Décharge fürs Jahr 2020. Die Generalversammlung findet am 29. April statt.