Eigenkapital: Credit Suisse verliert in Extremszenario über 10 Prozentpunkte

Kommt es zum finanztechnischen Weltuntergang, würden die systemrelevanten Finanzinstitute in den USA insgesamt 612 Milliarden Dollar verlieren. Das ergab der jüngste Stresstest der US-Notenbank FED. Zu den 33 untersuchten Banken gehören US-Riesen wie J.P. Morgan, Goldman Sachs oder Morgan Stanley. Aber auch die beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse mussten sich dem Stresstest stellen.

Den grössten Schaden richtet das Weltuntergangsszenario bei der Credit Suisse an. Die CET1-Eigenkapitalquote der US-Tochtergesellschaft würde um über 10 Prozentpunkte fallen. Nach der Schweizer Bank folgen HSBC und Goldman Sachs.

Allerdings würde die CS trotz des starken Einbruchs über ein wesentlich dickeres Polster verfügen als viele andere getestete Banken. Die CET1-Quote würde auf 14,7 Prozent liegen. Erforderlich wären mindestens 4,5 Prozent. Der Durchschnitt aller getesteten Banken beträgt 9,7 Prozent.

Bankenlobby kritisiert Testszenarien

Die Szenarien des FED wurden diesen Februar verschärft. Die Bankenlobby monierte, dass die Tests Wirtschaftseinbrüche simulieren würden, die viel gravierender seien als alle Krisen seit dem Zweiten Weltkrieg.

Allerdings stehen die Zeiten aktuell tatsächlich auf Sturm. In den USA sagte Fed-Chef Jay Powell kürzlich, dass eine Rezession “sicherlich im Bereich des Wahrscheinlichen” liege. Die Inflationsraten seien so hoch wie seit den vergangenen 40 Jahren nicht mehr. Die Szenarien unterstellen einen Einbruch der Aktienmärkte um 55 Prozent, einen Immobilienpreissturz um 40 Prozent und eine Arbeitslosenquote von 10 Prozent.