Halbjahreszahlen
Die Nummer drei im Schweizer Banking konnte im ersten Halbjahr den Gewinn um 10 Prozent steigern. Weniger gut hatten es die Kunden.
24. August 2022 • Beat Schmid

So turbulent das erste Halbjahr für die Märkte war, so langweilig präsentieren sich die Ergebnisse vieler Schweizer Retailbanken. Als eine der grössten legte heute Raiffeisen ihre Ergebnisse offen. Fast alle Parameter entwickelten sich positiv. Der Reingewinn stieg um 10 Prozent auf 556 Millionen Franken. Das operative Ergebnis erhöhte sich um 1,4 Prozent auf 623 Millionen Franken. Der Geschäftsertrag legte um 2,8 Prozent auf 1,69 Milliarden Franken zu.

Im Zinsengeschäft, das über 70 Prozent der Erträge ausmacht, gingen die Einnahmen um 2,1 Prozent hoch. Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, das knapp 20 Prozent beisteuert, stieg um 17 Prozent auf knapp 300 Millionen Franken. Im Handelsgeschäft verzeichnete Raiffeisen einen Rückgang um 0,7 Prozent.

Die Kosten konnte die Bank einigermassen im Zaum halten. Der Personalaufwand stieg um 2,6 Prozent, der Sachaufwand um 9,9 Prozent. Die sogenannte Cost-/Income-Ratio, also das Verhältnis von Kosten zu Erträgen, sank leicht auf 57,2 Prozent. Umgekehrt betrachtet, weist Raiffeisen eine Gewinnmarge von 42,8 Prozent aus.

Die Leidtragenden sind die Depot-Kunden der Bank. Insgesamt schrumpfen ihre Vermögen um 11 Prozent, wie Raiffeisen ausweist. Bei den Bestandskunden ist der Verlust noch höher, weil in dieser Zahl auch das Neugeld eingerechnet ist. Die Kunden sind also die Hauptbetroffenen der Entwicklung an den Börsen. Raiffeisen hingegen konnten die Turbulenzen nichts anhaben.

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