Swiss Climate Scorecard
Globalance veröffentlicht als erste Bank in der Schweiz die Klimaverträglichkeit von Finanzanlagen nach den neuen Swiss Climate Scores.
10. März 2023 • Beat Schmid

Die kleine Zürcher Privatbank Globalance setzt als erste Bank auf die sogenannten Swiss Climate Scores (SCS). Das vom Bund mit der Finanzbranche und NGOs entwickelte Format soll aussagekräftige und vergleichbare Informationen zur Klimaverträglichkeit von Anlagevermögen ermöglichen.

Mit Swiss Climate Scores verfolgt die Schweiz das Ziel, eine international abgestützte Form der Transparenz zur Umsetzung des Klima-Übereinkommens von Paris zu etablieren. Mit den Scores bestehe nun ein Kriterienkatalog, mit dem private und institutionelle Anlegerinnen und Anleger beurteilen können, wie klimaverträglich Finanzanlagen und -produkte tatsächlich sind, sagte Reto Ringger, Gründer und CEO Globalance Bank heute an einer Medienorientierung.

“Als Bank für zukunftsorientierte Anlagen begrüssen wir dieses pragmatische Set an aussagekräftigen und vergleichbaren Indikatoren”, sagte er. Die Resultate würden zeigen, dass die von unseren Kundinnen und Kunden über ihre Investitionen finanzierten Emissionen schon heute rund 60 Prozent niedriger sind als die Vergleichswerte des MSCI-World-Benchmarks.

Impliziter Temperaturanstieg bleibt freiwillig

Für Anlegerinnen und Anleger sind die Swiss Climate Scores einfach zu verstehen. So einfach wie ein Energielabel, das an einem Kühlschrank klebt. So gibt es Daten, die den Ist-Zustand eines Investments abbilden – wie zum Beispiel die Intensität der Treibhausgas-Emissionen. Oder, noch einfacher, den Anteil an fossilen Energieträgern eines Portfolios. Zum Beispiel, wie viel Kohle-Exposure ein Portfolio gegenüber dem Vergleichsindex MSCI World hat.

In die Zukunft gerichtet sind Daten, die den Absenkpfad einer Anlage in Richtung Netto-Null-Ziel beschreiben. Hier setzt Globalance auf den sogenannten impliziten Temperaturanstieg. Dieser gibt eine Indikation, ob ein Portfolio im Einklang mit den Paris-Zielen, die maximal einen Temperaturanstieg von 2 Grad bis 2050 erlauben, oder darüber liegt.

Weil diese Methode mit vielen Unsicherheiten behaftet ist, hat der Bund die Angabe von Erwärmungspotenzialen auf die Listen der freiwilligen Kriterien gesetzt – genauso wie Swiss Climate Scores ohnehin für die Branche freiwillig sind.