Ex-Banker Barend Fruithof marschiert mit Spuhler-Firma Richtung Börsengang

In der Schweiz kennt man Aebi-Schmidt vor allem wegen der roten, berggängigen Landmaschinen, die nach wie vor in Burgdorf BE montiert werden. Mittlerweile stellt der Industriekonzern aber eine breite Palette von Spezialfahrzeugen her, etwa Strassenreinigungsmaschinen oder Schneeräumgeräte für Flughäfen.

Wie das Unternehmen heute mitteilte, übernimmt Aebi-Schmidt das Schneeräumungs- und Enteisungsgeschäft der Oshkosh Corporation. Diese wird in die M-B Companies integriert, die Aebi-Schmidt vor einigen Jahren übernommen hat. Beide Unternehmen haben ihren Sitz in Wisconsin. Bei der Oshkosh Corporation verbleibt das Geschäft mit Feuerwehrfahrzeugen.

«Damit stärken wir unser Geschäft in Nordamerika, sowohl im Vertrieb, in der Produktion als vor allem auch im After Sales-Geschäft, das wir weiter ausbauen möchten», sagt Barend Fruithof, Group CEO von Aebi Schmidt, zur Transaktion. Für ihn ist es die sechste Akquisition innerhalb von sechs Jahren.

Umsatzmilliarde rückt näher

Zuvor war er ein bekannter Banker, der viele Jahre das Firmenkundengeschäft der Credit Suisse leitete. Dann holte ihn Peter Spuher als CEO zu Aebi-Schmidt. Bereits 2006 kaufte der Bahnunternehmer die in Schwierigkeiten geratene Aebi und legte sie mit der süddeutschen Schmidt Winterdienst- und Kommunaltechnik zusammen, die er ebenfalls aufkaufte. Spuhler hält die Mehrheit am Konzern und ist auch Verwaltungsratspräsident. Fruithof ist mit 8 Prozent beteiligt.

Die Aebi-Schmidt-Gruppe ergreife die Gelegenheit, um die eigene Position im Bereich Schneeräumung und Enteisung in Nordamerika weiter auszubauen, heisst es in der Mitteilung. «Die Übernahme macht für uns wirtschaftlich sehr viel Sinn», sagt Steffen Schewerda, CEO Aebi Schmidt North America. Durch die Integration könne eine neu gebaute Produktionshalle der M-B Companies besser ausgelastet werden. Zum Verkaufspreis wurden keine Angaben gemacht.

Die Gruppe erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 830 Millionen Euro. Mit der Transaktion dürfte Aebi-Schmidt im nächsten Jahr erstmals mehr als eine Milliarde Euro erzielen. Damit rückt ein Börsengang in greifbare Nähe.