Die Ant Group habe ein besseres Angebot für das Investmentbanking-Venture der Credit Suisse in China abgegeben als Citadel Securities. Wie Bloomberg schreibt, stellt das Angebot von Ant die Grossbank UBS vor ein Dilemma. Sie müsse sich zwischen dem höheren lokalen Angebot von Ant und dem tieferen von Citadel entscheiden. Insidern zufolge bevorzugt die chinesische Regierung einen ausländischen Käufer.
Die Bank stehe vor einem schwierigen Balanceakt, da ihr chinesischer Partner Founder Securities das niedrigere Angebot von Citadel ablehnen könnte, was den Verkaufsprozess verzögern würde, spekuliert die Nachrichtenagentur. Die Investmentbanking- und Brokerage-Lizenz war der Schweizer Bank ursprünglich erteilt worden, um die Öffnung des chinesischen Finanzsektors für den globalen Wettbewerb voranzutreiben.
Citadel Securities von Ken Griffin war das einzige internationale Unternehmen, das Ende Dezember ein Gebot von rund 1,5 bis 2 Milliarden Yuan (180 bis 250 Millionen Franken) abgab. Die Credit Suisse wollte ursprünglich rund 2 Milliarden Yuan für das gesamte China-Geschäft, einschliesslich der Anteile von Founder Securities.
Vor ihrem Kollaps im März 2023 bot die CS ihrem Partner an, die restlichen Anteile für 1,14 Milliarden Yuan zu kaufen, was einer Bewertung des Unternehmens von rund 2,3 Milliarden Yuan entsprochen hätte. Die Vereinbarung wurde nach der Übernahme durch die UBS verworfen. Die UBS ist gezwungen, die CS-Plattform zu veräussern, da sie bereits eine Wertpapierfirma in China kontrolliert und nicht zwei Lizenzen für das gleiche Geschäft besitzen kann.
Die Ant Group gehört zum Einflusskreis des chinesischen Alibaba-Gründers und Milliardärs Jack Ma. Die Regulierungsbehörden in Peking haben das Fintech nach einer dreijährigen Untersuchung letzten Sommer mit einer Strafe von 2,8 Milliarden Dollar belegt. Die Ermittlungen der Behörden vereitelten den Börsengang der Ant Group. Milliardär Jack Ma gab vor einem Jahr die Kontrolle über über Ant auf, blieb aber weiterhin beteiligt.