Stefan Bollinger startet Anfang Jahr
Nach dem Benko-Image-Debakel kann die Bank Julius Bär wieder mehr Neugelder anziehen. Allerdings sinkt die Bruttomarge der Privatbank. Der neue CEO muss anpacken.
21. November 2024 • red.

Der neue Chef der Bank Julius Bär wird sein Amt am 9. Januar 2025 antreten. Dies gab die Bank am Donnerstag zusammen mit den Zwischenergebnissen per Ende Oktober bekannt. In den ersten zehn Monaten stiegen die verwalteten Vermögen auf 480 Milliarden Franken, was einer Zunahme von 12 Prozent seit Jahresbeginn entspricht. Neben der Marktentwicklung trugen auch Neugelder zum Wachstum bei. Sie beliefen sich auf 11 Milliarden Franken.

Das ist etwas mehr als in der Vorjahresperiode, als die Bank 10,3 Milliarden Franken einsammeln konnte. Wie die Bank schreibt, ist in den aktuellen Zahlen «ein grosser einmaliger Transaktionszufluss» enthalten, der grösstenteils bereits im November abgeflossen sei. Die meisten Neugelder kämen von Kunden aus Grossbritannien und Deutschland, Singapur und Indien sowie den Emiraten.

Die Zahl der Kundenberaterinnen und -berater stieg in den ersten zehn Monaten um 46 auf 1’389 Vollzeitstellen. Die Bank verdiente weniger an den verwalteten Vermögen. Die Bruttomarge sank in den ersten zehn Monaten auf 83 Basispunkte. In der Vergleichsperiode des Vorjahres hatte sie noch 88 Basispunkte betragen.

Die bereinigte Cost/Income Ratio stieg auf 71 Prozent, nach 69 Prozent im Gesamtjahr 2023. Damit entfernt sich die Bank weiter von ihrem mittelfristigen Ziel, die Cost/Income Ratio bis Ende 2025 auf unter 64 Prozent zu senken. Der neue CEO Stefan Bollinger muss also im kommenden Jahr entweder kräftig aufs Gaspedal oder auf die Kostenbremse treten – am besten beides gleichzeitig, um die Ziele zu erreichen.

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