Der Appartementbetrieb von Le Bijou scheint langsam wieder in Gang zu kommen. Wie mehrere Quellen bestätigen, hat der Untersuchungsbeauftragte der Finma am Freitag nach Wochen erstmals wieder operative Geschäfte bewilligt. Unter anderem konnten Rechnungen einer Reinigungsfirma beglichen werden. Buchungen von Wohnungen über die Buchungsplattform des Luxus-Airbnb sind wieder möglich.
Diese Woche hat die Behörde bestätigt, dass sie bei der sogenannten Moonshot-Plattform interveniert hat. Sie teilte mit, dass sie ein Enforcement-Verfahren gegen zehn Unternehmen und zwei Personen eingeleitet habe. Es bestehe der «dringende Verdacht», dass die in das Verfahren involvierten Personen als Gruppe mehrere finanzmarktrechtlich unerlaubte Tätigkeiten ohne die erforderlichen Bewilligungen ausgeübt hätten.
Wie in solchen Fällen üblich, setzte die Finma einen Untersuchungsbeauftragten ein, der die Geschäfte in den Gesellschaften mit Einzelunterschrift übernahm. Dies geschah Ende September, wie dem Handelsregistereintrag zu entnehmen ist.
Ob die Plattform tatsächlich Anlageopfer generiert hat, ist bis heute unklar. Weder sagt die Finma in ihrer Mitteilung etwas dazu, noch gibt es entsprechende Hinweise aus Anlegerkreisen. Umgekehrt hat die Intervention der Finma bei vielen Anlegern, mit denen tippinpoint in Kontakt stand, zu grosser Verunsicherung geführt. Die plötzliche Schliessung der Geschäfte widerspreche ihren Interessen, da diese Cashflow generierten, lautete der Tenor.
Warum die Finma die Sperre aufgehoben hat, ist unklar. Eine Finma-Sprecherin sagte am Freitagabend auf Anfrage, die Behörde kommentiere den Fall nicht weiter. Unabhängig vom Einzelfall und generell «müssen die Untersuchungsbeauftragten der Finma stets verhältnismässig vorgehen, wobei der Schutz der Gläubiger- und Anlegerinteressen im Zentrum steht». Was verhältnismässig sei, hänge wiederum «von der konkreten Sachlage ab, die sich - aus Sicht der Betroffenen erleichternd oder erschwerend - verändern kann».
Berner Pop-up-Restaurant bleibt geschlossen
Aus dem Zurückrudern lässt sich mit ziemlicher Sicherheit ableiten, dass der eingesetzte Beamte zum Schluss gekommen ist, dass aus dem Firmengeflecht keine Gelder abfliessen. Vielleicht hat er aber auch umgekehrt erkannt, dass den Interessen der Investoren besser gedient ist, wenn der Betrieb weiterläuft und damit Erträge erwirtschaftet werden können.
Das Restaurant Supernova, das Anfang November an der Schauplatzgasse in Bern als Pop-up-Betrieb eröffnen sollte, bleibt weiterhin geschlossen. Wie tippinpoint berichtete, hat der Untersuchungsbeauftragte der Finma auch dieses Lokal geschlossen. Er soll die Gastro-Unternehmerin Juliette Bülowius massiv unter Druck gesetzt haben, ihm die Schlüssel des Lokals auszuhändigen.