Private Banking
Die Schweizer Privatbank verkauft ihr brasilianisches Inlandgeschäft an die Banco BTG Pactual, die sich gegen Santander durchsetzen konnte.
7. Januar 2025 • Beat Schmid

Vor Weihnachten verdichteten sich die Verkaufsgerüchte. Nun ist der Deal unterzeichnet. Die Julius Bär Gruppe gibt heute die Unterzeichnung einer Vereinbarung über den Verkauf ihres brasilianischen Vermögensverwaltungsgeschäfts mit dem schwungvollen Namen Julius Baer Brasil Gestão de Patrimônio e Consultoria de Valores Mobiliários Ltda. an Banco BTG Pactual S.A. bekannt.

Wie die Schweizer Bank weiter mitteilt, wird sie brasilianische Kunden weiterhin von anderen Standorten aus betreuen. Das internationale Offshore-Geschäft mit Brasilien ist demnach nicht betroffen. Julius Bär ist weiterhin in Mexiko, Chile, Uruguay, Kolumbien und Spanien vertreten.

Die verwalteten Vermögen beliefen sich per Ende November auf umgerechnet 9 Milliarden Franken. Die Bank unterhält Niederlassungen in São Paulo, Belo Horizonte und Rio de Janeiro. Insgesamt erzielte Bär einen Erlös von 91 Millionen Franken, was deutlich unter den in den vergangenen Wochen kursierenden Schätzungen liegt. Brasilianische Medien hatten von einer Preisspanne zwischen 120 und 180 Millionen Franken berichtet. Gemäss Angaben von Bär wird die Kernkapitalquote (CET1) um 30 Basispunkte steigen. Das Closing der Transaktion wird für das erste Quartal 2025 erwartet.

Lokalen Medienberichten zufolge waren auch Santander, XP und Safra am brasilianischen Geschäft von Bär interessiert. Julius Bär eröffnete 2005 ein Büro in Brasilien und übernahm in der Folge zwei der grössten Family Offices des Landes, GPS und Reliance. Im Februar 2020 fusionierten die beiden Unternehmen.

Es entstand eine Einheit, die heute über 200 Mitarbeitende beschäftigt. In Brasilien kam es zu einem grossen Schmiergeldskandal: Die Bank führte Konten von Petrobras-Ölmanagern, über die Bestechungsgelder in Millionenhöhe geflossen sind.

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