BTG Pactual und Santander Brasil sollen Gespräche über die Übernahme der brasilianischen Einheit von Julius Bär führen. Auch XP, ein lokaler Broker, und Safra sollen am Verhandlungstisch sitzen. Das schreibt Bloomberg mit Verweis auf eingeweihte Kreise.
Laut der brasilianischen Website Neofeed soll Bär in Brasilien rund 50 Milliarden Reais (8 Milliarden Franken) verwalten. Die Preisvorstellungen sollen zwischen 800 Millionen und 1,2 Milliarden Reais (120 bis 180 Millionen Franken) liegen. Der Deal soll im Januar über die Bühne gehen. Anstelle eines vollständigen Verkaufs könnte Julius Bär auch einem Joint Venture zustimmen.
Julius Bär eröffnete 2005 ein Büro in Brasilien und kaufte danach zwei der grössten Family Offices des Landes, GPS und Reliance. Im Februar 2020 fusionierten die beiden Firmen. Es entstand eine Einheit, die heute über 200 Mitarbeitende beschäftigt. In Brasilien kam es zu einem grossen Schmiergeldskandal: Die Bank führte Konten von Petrobras-Ölmanagern, über die mutmasslich Bestechungsgelder in Millionenhöhe geflossen sind.
Carlos Recoder, seit knapp einem Jahr Chef der Region Amerika und Iberien, soll sich kürzlich in Brasilien aufgehalten haben. Im November wurde bekannt, dass die Einheit zum Verkauf steht. Damals wurde auch bekannt, dass Zürcher Privatbank Goldman Sachs als Beraterin für den Verkauf engagiert hat.