Zwischen dem Verwaltungsrat von Leonteq und ihren grössten Aktionären scheint die Kommunikation gestört zu sein. Wie aus einer am Freitag veröffentlichten Pflichtmitteilung hervorgeht, stellen die Grossaktionäre Raiffeisen und Rainer-Marc Frey eigene Anträge an die kommende Generalversammlung.
Die Raiffeisen Schweiz Genossenschaft verlangt eine Ausschüttung von drei Franken pro Aktie, je zur Hälfte aus dem Bilanzgewinn und aus den Kapitaleinlagereserven. Der Verwaltungsrat schlug ursprünglich eine Dividende von 25 Rappen pro Aktie vor. Die St. Galler Genossenschaftsbank hält 29,71 Prozent der Aktien und ist damit die mit Abstand die grösste Aktionärin der Zürcher Derivateboutique.
Darüber hinaus beantragt der Investor Rainer-Marc Frey, der 6,20 Prozent der Aktien hält, die Durchführung eines Aktienrückkaufprogramms. Maximal sollen 5 Millionen Aktien zu einem Anschaffungswert von 150 Millionen Franken zurückgekauft und anschliessend vernichtet werden.
Lukas Ruflin zieht Kandidatur zurück
Zudem kommt es zu einem prominenten Rückzug. Lukas Ruflin, Mitgründer und zurückgetretener CEO von Leonteq, wollte sich eigentlich in den Verwaltungsrat wählen lassen. Daraus wird nun nichts. Er sagt: «Nach der Veröffentlichung der Leonteq Jahresresultate 2024 traf sich unser Managementteam mit schweizerischen und internationalen institutionellen Aktionären. Das erhaltene Feedback deutete darauf hin, dass die Investoren angesichts meiner Rolle als Mitbegründer von Leonteq eine Cooling-off-Periode erwarten, bevor ich mich als scheidender CEO zur Wahl in den Verwaltungsrat stelle.»
Um Kontroversen im Zusammenhang mit seiner Kandidatur zu vermeiden, habe er den Verwaltungsrat informiert, dass er sich an der kommenden Generalversammlung nicht zur Wahl stellen werde. Ruflin bleibe Leonteq aber als langfristiger Aktionär «voll und ganz verpflichtet». Mit einem Anteil von 8,82 Prozent ist er nach Raiffeisen der zweitgrösste Aktionär der Derivateboutique.