An der Generalversammlung Ende März erteilten die Aktionäre den Vergütungen für die Mitglieder der Geschäftsleitung eine Abfuhr. Sie lehnten die vorgeschlagene maximale fixe Vergütung sowie die maximale langfristige variable Vergütung für die Mitglieder der Geschäftsleitung für das Geschäftsjahr 2026 ab. «Seitdem hat Leonteq Gespräche mit ihren grössten Aktionären geführt und Massnahmen ergriffen, um die Vergütungsstruktur an die Erwartungen der Aktionäre und die strategischen Ziele des Unternehmens anzupassen», schreibt Christopher Chambers, Präsident des Verwaltungsrats von Leonteq, in der Einladung für die nun nötige ausserordentliche Generalversammlung.
Das Unternehmen reagierte mit einer Verkleinerung der Geschäftsleitung von acht auf fünf Mitglieder. Damit reduzieren sich zwar die ausbezahlten Gehälter im Topmanagement, doch unter dem Strich dürften sich dadurch die gesamten Lohnkosten kaum senken lassen. Mehr als ein Nullsummenspiel dürfte hingegen eine Reduktion von 30 Prozent der «maximalen Vergütungsmultiplikatoren» sein, die zur Berechnung der maximalen variablen Vergütung jedes Mitglieds der Geschäftsleitung herangezogen werden, wie Chambers weiter schreibt.
Obwohl Leonteq mit 500 Mitarbeitenden als Finanzboutique durchgeht, verfügt sie über ein Vergütungssystem, das mit jenen von Grosskonzernen locker mithalten kann. So setzt sich die Entschädigung der GL-Mitglieder im Kern aus dem Fixlohn sowie zwei Bonusprogrammen zusammen – einem kurzfristigen und einem langfristigen Programm. Diese basieren auf Multiplikatoren, die den Boni einen Kick nach oben verleihen können.
Diese sogenannten «maximalen Opportunitäts-Multiplikatoren» wurden nun reduziert. Je nach Funktion des Geschäftsleitungsmitglieds betragen sie neu das 0,7- bis 1,4-Fache des Basissalärs (bisher das Ein- bis Zweifache). Dadurch reduziert sich unter dem Strich die maximale Gesamtvergütung für 2026 gegenüber dem Vorjahr um 39 Prozent auf acht Millionen Franken – darin ist der Effekt durch die Verkleinerung der Geschäftsleitung enthalten.