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Das Zürcher Derivatehaus Leonteq verkleinert die Geschäftsleitung auf noch fünf Mitglieder. Eine Reaktion auf die spektakuläre Ablehnung der Vergütungsvorschläge?
8. Mai 2025 • red.

Um «schnellere Entscheidungswege» zu ermöglichen und «interne Prozesse zu optimieren», verkleinert das Derivatehaus Leonteq die Geschäftsleitung per sofort von sieben auf fünf Mitglieder. Dieser gehören an: Christian Spieler, CEO, Hans Widler, CFO, Reto Quadroni, CRO, Manish Patnaik, COO, und Jasmin Koelbl-Vogt, General Counsel.

Das Unternehmen verlassen werden Head of Investment Solutions Alessandro Ricci sowie Markus Schmid, Chief People Officer. Sie haben sich entschieden, von ihren Rollen zurückzutreten, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Ihre Funktionen werden ausserhalb der Geschäftsleitung im erweiterten Senior Management Team von Lorenzo Leccesi (neuer Head of Investment Solutions) und Isabelle Hauser (Head of Human Resources) übernommen.

Lorenzo Leccesi ist seit 2023 Head of Sales Europe und stellvertretender Head of Investment Solutions. Er wird direkt an CEO Christian Spieler berichten. Bevor Leccesi zu Leonteq kam, leitete er den Bereich UK und EMEA Equity Derivatives and Delta 1 Sales and Structuring bei Citibank in London und war davor Head of EMEA Retail Cross Asset Solutions Sales. Zuvor war er acht Jahre bei JP Morgan im Bereich UK Equity Derivatives tätig.

Isabelle Hauser kam letztes Jahr zu Leonteq. Zuvor war sie im Personalbereich bei Schroders und State Street tätig, zuletzt als Head HR Switzerland & Austria.

Denkzettel der Aktionäre

Zwar geht das nicht aus der Mitteilung hervor, aber die Veränderung dürfte auch mit dem Entscheid der Generalversammlung im März zusammenhängen. Die Aktionäre lehnten die Vergütungvorschläge für das Geschäftsjahr 2026 auf spektakuläre Weise ab. Nach der Generalversammlung hiess es, der Verwaltungsrat werde nun innerhalb von drei Monaten angepasste Anträge ausarbeiten und im Rahmen einer ausserordentlichen Generalversammlung beantragen.

Klar ist, mit der Verkleinerung der Geschäftsleitung wird diese nun «günstiger» – unter dem Strich dürfte sich jedoch an den Personalkosten wahrscheinlich kaum etwas ändern.

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