Ex-CS-Spitzenfrau
Die ehemalige Risikochefin der Grossbank hat noch keine neue Stellung gefunden. Dafür bildet sie sich jetzt weiter.
17. August 2022 • red.

Nach ihrem forcierten Abgang bei der Credit Suisse im April 2021 war es lange still um Lara Warner, die frühere Risikochefin der Grossbank, wo sie auch in der Geschäftsleitung sass. Jetzt gibt sie auf Linkedin ein Update zu ihrer aktuellen Situation.

Die 55-Jährige hat sich entschlossen, noch einmal die Schulbank zu drücken und ein Advanced Management Certificate in Management, Innovation und Technologie an der MIT Sloan in Boston zu erwerben. “Ich bin eine Verfechterin von lebenslangem Lernen”, schreibt sie.

Das erste Thema des Zertifikatslehrgangs sei das “Management der menschlichen Seite der digitalen Disruption". Diesem Aspekt werde in Unternehmen oftmals zuwenig Gewicht beigemessen, schreibt Warner. Auch sie habe das vernachlässigt, gibt sie zu. Der individuell gestaltbare Lehrgang kostet rund 60’000 Dollar.

Als zunächst Greensill und kurz darauf Archegos die Bank erschütterte, war Lara Warner eine der ersten Spitzenmanagerinnen, die gehen musste. Bei beiden Skandalen machte die von ihr geführte Abteilung eine schlechte Figur.

2015 wurde die Amerikanerin mit australischen Wurzeln vom früheren CEO Tidjane Thiam zur Compliance-Chefin gemacht und in die Konzernleitung geholt. Thiam bezeichnete als Warner als “Rising Star” der Bank. 2019 wurde sie zu Risikochefin ernannt. Die Compliance gab sie an Lydie Hudson ab, die später Sustainability-Chefin wurde. Auch sie hat die Bank inzwischen verlassen.