Oktober-Update
Die Zürcher Privatbank hat in den ersten zehn Monaten mehr Netto-Neugeld hereingeholt und sieht sich auf Kurs, die Jahresziele zu erreichen.
21. November 2022 • red.

Per Mitte Jahr sah es gar nicht gut aus bei der Bank Julius Bär. Der Konzerngewinn brach um 26 Prozent ein. Die Kosten erhöhten sich, die Erträge sanken. CEO Philipp Rickenbach kündigte eine “Beschleunigung der Kostendisziplin in der gesamten Gruppe” an und verfügte einen generellen "Einstellungsstopp".

Jetzt scheint sich die Lage allmählich zu verbessern. Der Bank Julius Bär sind seit Jahresbeginn drei Milliarden Franken an neuen Geldern zugeflossen. Die Verbesserung der Netto-Neugeldzuflüsse, die gegen Ende des ersten Halbjahres begonnen hatten, setzte sich von Juli bis Oktober fort, erklärte die Bank. Das Netto-Neugeld seit Ende Juni betrug 4,1 Milliarden Franken. Im ersten Halbjahr verzeichnete die Bank Abflüsse in der Höhe von 1,1 Milliarden Franken.

Die verwalteten Vermögen dagegen sanken seit Ende 2021 um elf Prozent auf 429 Milliarden Franken. Die Bank begründet dies vor allem mit vor allem mit "der rückläufigen Entwicklung an den globalen Aktien- und Anleihenmärkten". Mitte Jahr lagen die verwalteten Vermögen bei 428 Milliarden Franken.

Das bereinigte Verhältnis von Kosten zu Erträgen lag nach zehn Monaten leicht über 66 Prozent und erfüllte damit die Zielvorgabe von weniger als 67 Prozent, wie die Bank schreibt. Allerdings, gegenüber Ende Juni hat sich diese Ziffer praktisch nicht verändert, als sie bei 67 Prozent lag. Letztes Jahr wies Julius Bär eine Cost-Income-Ratio von 61 Prozent aus.

Die adjustierte Vorsteuermarge lag geringfügig unter 26 Basispunkten und damit nur geringfügig in der angepeilten Bandbreite von 25 bis 28 Basispunkten. Dank der ergriffenen Ertrags- und Kostenmassnahmen blieben die für 2022 gesetzten Ziele in Reichweite, erklärte die Bank. Den im März gestarteten Rückkauf eigener Aktien für bis zu 400 Millionen Franken will Bär bis Ende Februar abschliessen.

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