700 Millionen verschwiegen?
Der US-Senat wirft der Grossbank vor, auch nach 2014 reichen amerikanischen Bürgern bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben. Es geht um mehrere 100 Millionen Dollar.
29. März 2023 • red.

Laut einer Mitteilung des US-Senats arbeitet Credit Suisse weiterhin daran, wohlhabenden Amerikanern dabei zu helfen, Vermögenswerte vor dem US-Fiskus zu verstecken. Im Fokus stehen offenbar Steuerpflichtige mit doppelten Staatsbürgerschaften sowie Personen, die ihre US-Staatsbürgerschaft aufgegeben haben, um nicht mehr von den Steuerbehörden belangt zu werden.

Gemäss dem Bericht des US-Senats verstösst die Credit Suisse dabei gegen den Milliardenvergleich im Steuerstreit, den die Grossbank im Jahr 2014 mit dem US-Justizministerium abgeschlossen hatte. Ron Wyden, der Vorsitzende des Finanzausschusses des Senats, fordert das Justizministerium auf, gegen einzelne Banker und die Credit Suisse vorzugehen sowie strafrechtliche Ermittlungen einzuleiten.

So solle eine reiche amerikanische Familie 100 Millionen Dollar auf nicht-deklarierten Offshore-Konten versteckt haben. Gemäss Mitteilung verlangte der Senat von der Credit Suisse auch Informationen über andere grosse, nicht deklarierte Konten von sehr wohlhabenden US-Bürgern mit mehr als 20 Millionen Dollar bei der Bank.

Massive, fortlaufende Verschwörung

Zum Zeitpunkt des Abschlusses der Untersuchung teilte die Credit Suisse dem Ausschuss mit, dass sie 23 solcher Konten identifiziert habe und weitere Überprüfungen im Gange seien. “Nach den Erkenntnissen des Ausschusses beläuft sich der Gesamtbetrag, der unter Verstoss gegen die Vereinbarung der Credit Suisse aus dem Jahr 2014 verschwiegen wurde, auf mehr als 700 Millionen US-Dollar”, hiesst es weiter.

“Im Zentrum dieser Untersuchung stehen gierige (“greedy”) Schweizer Banker und betrügerische staatliche Regulierungsbehörden. Das Ergebnis scheint eine massive, fortlaufende Verschwörung zu sein, die ultra-reichen US-Bürgern hilft, Steuern zu hinterziehen und ihre amerikanischen Mitbürger abzuzocken”, lässt sich Senator Wyden in der Mitteilung zitieren, der der Demokratischen Partei angehört.