CS/UBS-Integration
Bei der Integration der Investmentbanken kommen einige CS-Banker zum Zug. Zwei UBSler werden abgesetzt. Wie ambitioniert sind Ermottis Wall-Street-Pläne?
8. August 2023 • Beat Schmid
Die beiden Credit-Suisse-Banker David Kostel und Tom Churton werden Teil der zehnköpfigen Geschäftsleitung der Sparte Global Banking, wie Agenturen aus internen Mitteilungen zitieren. Im Gegenzug verlassen Michael Santini und zwei weitere prominente UBS-Banker den Konzern, berichtet Bloomberg.
Kostel ist derzeit Head of Healthcare Investment Banking bei der CS. Er ist seit mehr als 23 Jahren im IB der Grossbank, die bis 2006 noch Credit Suisse First Boston hiess. Tom Churton ist seit Januar 2022 Global Chief Operating Officer der CS Investment Bank. Er stiess vor über 10 Jahren von Nomura zur CS. Neben Kostel und Churton sollen ein Dutzend weitere CS-Investmentbanker Spitzenpositionen im Americas-Geschäft erhalten.
Im Geschäft mit Firmenübernahmen, Börsengängen und Kapitalmarkttransaktionen war die Credit Suisse traditionell stärker als die UBS. Beobachter des US-Kapitalmarkts gehen davon aus, dass sich UBS-Chef Sergio Ermotti mit der CS-Übernahme auch im Investmentbanking verstärken und den Grossbanken an der Wall Street Marktanteile streitig machen will.
Weit weg von der Bestform
Von ihrer Bestform sind die beiden Banken allerdings weit entfernt. Laut den sogenannten League-Tables lag die Credit Suisse 2022 bei der Fusionsberatung auf Platz 11, die UBS auf Platz 14. Bei Aktienplatzierungen lag die Credit Suisse auf Platz 10, die UBS auf Platz 19. Um die Jahrtausendwende hatte sich die UBS unter Marcel Ospel einmal zum Ziel gesetzt, die Nummer eins im Investment Banking zu werden. Sergio Ermotti dürfte diese hochfliegenden Ambitionen nicht haben, obwohl er im Herzen ein Investmentbanker ist. Welche Rolle die UBS-Investmentbank im neuen Bankkonzern dereinst einnehmen soll, darüber ist noch wenig bekannt. Mit der nun erfolgten personellen Weichenstellung im Investmentbanking sind die Teams der wichtigsten Abteilungen der UBS besetzt. Die Führungsmannschaft des Global Wealth Management ist bereits definiert. Was noch fehlt, ist das Schweizer Geschäft. Dazu will Ermotti voraussichtlich Ende August Konkretes liefern.
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