Vor zwei Wochen gab Urban Angehrn, Chef der Finanzmarktaufsicht (Finma), seinen Abgang bekannt. Aus Belastungsgründen, wie er sagte. Ihm folgt die vierte Chefin innerhalb von zwei Jahren. Zur Erinnerung: Nach dem Abgang von Mark Branson folgte Interimschef Jan Blöchliger. Dann Urban Angehrn, der nun von Interimschefin Birgit Rutishauser abgelöst wird.
Wie die Tamedia-Zeitungen (Abo) heute schreiben, werden weitere Spitzenkräfte die Agentur verlassen. Bekannt ist bereits, dass die bisherige Generalsekretärin der Finma geht, ebenso eine hochrangige Mitarbeiterin, die in der internationalen Zusammenarbeit tätig war.
Nun sollen laut Tamedia zwei weitere Kadermitarbeitende die Aufsichtsbehörde verlassen. Dabei handelt es sich um eine Person aus der Geschäftsleitung sowie um einen langjährigen und wichtigen Kommunikationsverantwortlichen.
Beobachter und ehemalige Mitarbeitende der Behörde führen die Unruhe in der Finma auf den Führungsstil von Präsidentin Marlene Amstad zurück: Sie gebe viel stärker als frühere Präsidenten den Kurs vor und ecke damit an. Intern schlecht angekommen ist ein Interview von Amstad, das sie diese Woche in der NZZ gab und in dem sie die Lage der Finma schönredete und einen Ausbau der UBS-Überwachung ankündigte.
Andere führen die Schwierigkeiten auf Konstruktionsfehler der Behörde zurück, die bewusst zu schwach angelegt sei und deshalb im Ernstfall wenig gegen fehlbare Banken ausrichten könne.
Wie die Finma heute mitteilte, habe sich Johanna Preisig entschlossen, die Finanzmarktaufsicht zu verlassen. Die bisherige Leiterin des Geschäftsbereichs Strategische Grundlagen war fast 10 Jahre bei der Behörde. Jetzt will sie sich ausserhalb der Finma beruflich neu orientieren. Zu dem Geschäftsbereich gehören die Abteilungen Regulierung, Internationales, Recht & Compliance sowie das Generalsekretariat und die Kommunikation.
Ebenfalls gekündigt hat Kommunikationschef Tobias Lux. Er verlässt die Behörde nach 16 Jahren.