Seit Juli ist der ehemalige UBS- und CS-Topbanker Claudio de Sanctis Chef des Private Banking und Mitglied der Konzernleitung der Deutschen Bank. Wie das Portal Finanztreff schreibt, irritierte er die Belegschaft mit einem gewagten Vergleich. Mit zwei weiteren Deutsche-Bank-Chefs stellte er sich in einer digitalen Townhall-Veranstaltung den Fragen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Da soll er gesagt haben, dass sich die Postbank-Beschäftigten zuletzt so gefühlt haben müssen wie die Kinder, die im Ersten Weltkrieg «völlig allein» und «ohne Verbindung zum Hauptquartier» in den Schützengräben ausgeharrt hätten. Die «Kids» seien bombardiert worden und hätten trotzdem weiterkämpfen müssen.
Das Portal munkelt, de Sanctis habe den Vergleich in einem Gespräch mit Mitarbeitenden aufgeschnappt und lediglich den Inhalt wiedergegeben. Die Deutsche Bank lehnte eine Stellungnahme ab.
Deutsche Bank bekommt Bafin-Aufpasser
Die Deutsche Bank hat ein Problem mit ihrer Retailtochter Postbank. Wie deutsche Medien schreiben, hat das Kundenchaos bei der Postbank Konsequenzen für den Mutterkonzern. Die Finanzaufsicht Bafin wolle einen Sonderbeauftragten entsenden, der die Bank bei der Aufarbeitung ihrer Probleme überwachen soll, schrieb das Handelsblatt am Sonntag. Der Aufpasser soll auch kontrollieren, ob die Bank die ehrgeizigen Zeitpläne einhält, zu denen sie sich bereits im September verpflichtet hatte.
Die Aufsichtsmassnahme ist eine Reaktion auf massive Störungen bei der Postbank und ihrer Baufinanzierungstochter DSL bei der Abwicklung von Kundengeschäften. Dafür hatte die Bafin die Deutsche Bank Anfang September öffentlich gerügt. Chef der Bafin ist seit August 2021 der frühere Finma-Chef Mark Branson.