Signa-Kollaps
Die Zürcher Privatbank soll dem Österreicher Immobilieninvestor im März 2022 über eine Privatplatzierung Geld beschafft haben.
8. Februar 2024 • Beat Schmid

Es ist ein kleiner Betrag angesichts der Milliardenschulden, die die Signa-Gruppe für den gescheiterten Immobilienfinanzierer angehäuft hat. Insgesamt 10 Millionen Dollar soll die Bank Vontobel über eine Privatplatzierung für die US-Firma Signa RFR US Selection aufgetrieben haben. Dieser Gesellschaft gehört der berühmte Chrysler-Wolkenkratzer, den die Signa-Gruppe zusammen mit der US-Immobilienfirma RFR für 150 Millionen gekauft hatte.

Wie die Zeitungen von Tamedia heute schreiben, hat sich Signa RFR US Selection zehn Millionen Dollar über einen so genannten Kassenschein geliehen. Dabei handelt es sich um ein Kreditpapier mit festem Zinssatz und fester Laufzeit. Die «Globalurkunde» der Finanzierungsvereinbarung wurde Ende März 2022 von der Signa-Tochter und zwei Vertretern von Vontobel unterzeichnet.

Wie aus dem Dokument hervorgeht, verpflichtet sich die Signa RFR US Selection, dem Inhaber der Globalurkunde am Ende der Laufzeit den vollen Betrag zuzüglich einer Verzinsung von sechs Prozent pro Jahr zu zahlen. Dabei soll es sich um ein im Immobilienbereich übliches Finanzierungsgeschäft handeln.

Da die Zinsen zu diesem Zeitpunkt bereits gestiegen waren, dürfte den Anlegern des Private Placements ein schöner Coupon in Aussicht gestellt worden sein. Wie hoch dieser war, geht aus dem Bericht von Tamedia nicht hervor. Auch die Laufzeit ist unbekannt. Vontobel könnte für die Platzierung ein überschaubares Honorar von 150’000 Franken erhalten haben.

Dass die Signa RFR US Selection den gesamten Betrag samt Zinsen je zurückzahlen kann, gilt inzwischen als unwahrscheinlich. Der Insolvenzverwalter der insolventen Signa-Holding hatte im Dezember angekündigt, das Chrysler Building verkaufen zu wollen. Offenbar hat sich aber bis heute kein Käufer für die Signa-Beteiligung gefunden. Wo die Gläubiger in der Insolvenzhierarchie stehen, ist nicht bekannt.

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