Es sind sieben Banken, eine Versicherung und die Migros. Sie haben dem Signa-Imperium von René Benko Geld geliehen. Insgesamt geht es um mehr als 1 Milliarde Euro. Das geht aus einer Gläubigerliste hervor, die das österreichische Nachrichtenportal Oe24 veröffentlicht hat.
Grösste Gläubigerin ist – man musste es vermuten – die Privatbank Julius Bär mit 628 Millionen Euro. Julius Bär bezifferte die Schuldenlast auf 606 Millionen Franken. Auch die Migros ist stark engagiert – über den Genossenschaftsbund MGB mit 129 Millionen und den Finanzarm Migros Bank mit 101 Millionen.
An vierter Stelle folgt bereits die Graubündner Kantonalbank, die laut Liste der Signa insgesamt 60 Millionen Euro geliehen haben soll. Für die Bank ist dies ein grosses Engagement. Wie dem Risikobericht 2022 zu entnehmen ist, vereinen die zwanzig grössten Schuldner der Bank ein Kreditvolumen von 3’546 Millionen Franken oder 15,8 Prozent der Kundenausleihungen auf sich. Die Schwelle zum meldepflichtigen Klumpenrisiko liegt bei 270 Millionen Franken.
Gemessen an ihrer Grösse sind die Ausleihungen der Walliser und die Obwaldner Kantonalbank mit je 25 Millionen Franken noch gewichtiger. Vor allem die kleine Obwaldner KB könnte sich mit ihrem Benko-Engagement übernommen haben. Die Forderungen gegenüber Kunden belaufen sich laut Geschäftsbericht auf 280 Millionen Franken. Das Eigenkapital der Bank beträgt 516 Millionen Franken im Jahr 2022. Ein Totalverlust könnte 5 Prozent ausradieren.
Das Exposure allein sagt aber noch wenig aus. So fehlen Angaben zu den allenfalls hinterlegten Sicherheiten. Was stutzig macht: Die Aargauische Kantonalbank taucht in der Liste gar nicht auf. Sie hatte letzte Woche Finanzierungen von insgesamt 73 Millionen Franken transparent gemacht. Die Kredite seien durch Schuldbriefe auf Liegenschaften an erstklassigen Lagen gedeckt, teilte sie mit.