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Die Genfer Softwarefirma legt Untersuchungsbericht zu den Vorwürfen von Hindenburg Research. Die beauftragten Berater haben keine Hinweise auf Unregelmässigkeiten gefunden.
15. April 2024 • red.

Nathan Anderson (Bild) vom US-Hedgefonds Hindenburg hatte Temenos Mitte Februar «schwerwiegende Unregelmässigkeiten» in der Rechnungslegung vorgeworfen und unter anderem Hinweise auf manipulierte Gewinne gefunden.

Zur Klärung der Vorwürfe hatte Temenos einen Sonderausschuss unter der Leitung von Verwaltungsratspräsident Thibault de Tersant eingesetzt. Dieser zog die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Alvarez & Marsal sowie die Anwaltskanzleien Schellenberg Wittmer und Sullivan & Cromwell hinzu. Insgesamt konnten die externen Berater über 22'000 Stunden in Rechnung stellen. Die Kosten dürfte sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag belaufen.

Laut Temenos hat die Untersuchung ergeben, dass Hindenburg Research «falsche und irreführende Behauptungen» aufgestellt und angebliche Fakten über Temenos «verzerrt oder aus dem Zusammenhang gerissen» dargestellt habe. Das Unternehmen hält fest, dass die Ergebnisse keinen Einfluss auf die zuvor veröffentlichten Jahresabschlüsse haben.

Verwaltungsratspräsident Thibault de Tersant sagte, dass «Temenos ein solides Geschäft betreibt, erstklassige Produkte anbietet und über robuste Finanzkontrollen und eine starke Governance-Aufsicht verfügt».

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe war der Aktienkurs von Temenos stark eingebrochen. Seither hat sich der Kurs nicht mehr erholt. Nathan Anderson von Hindenburg ging eine Shortposition ein.

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