Die Deutsche Bank ist nach einem Dämpfer im zweiten Quartal wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Unter dem Strich verdiente die Grossbank 1,46 (Vorjahr: 1,03) Milliarden Euro. Der Vorsteuergewinn betrug 2,3 Milliarden Euro – so viel wie noch nie. Im zweiten Quartal hatte eine milliardenschwere Rückstellung für einen Rechtsstreit um die Tochter Postbank für einen Verlust gesorgt. Nun konnte die Deutsche Bank einen Teil der Rückstellung in Höhe von 440 Millionen Euro auflösen, was das Ergebnis nach oben drückte.
«Im abgelaufenen Quartal haben wir wichtige Fortschritte dabei erzielt, juristische Altlasten hinter uns zu lassen», sagte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing. «Gleichzeitig haben wir im operativen Geschäft einen Rekordgewinn für ein drittes Quartal erzielt.» Sewing zeigte sich zuversichtlich, dass die Bank ihre ursprünglichen Dividendenziele nun «übertreffen» werde. Zudem will die Deutsche Bank weitere Aktienrückkäufe genehmigen.
Wenig überraschend liefen die Geschäfte im Investmentbanking besonders gut. Die Erträge kletterten im dritten Quartal um 11 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro, wobei sowohl das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen (FIC) als auch das Emissions- und Beratungsgeschäft über dem Niveau des Vorjahresquartals lagen.
Im Geschäftsbereich von Ex-CS-Banker Claudio de Sanctis stach vor allem das Segment Wealth Management & Private Banking heraus. Die Erträge mit vermögenden Kunden stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5 Prozent, wobei zweistellige Zuwächse sowohl im Kreditgeschäft als auch bei Anlageprodukten den Ertragsrückgang im Einlagengeschäft kompensieren konnten.
Die verwalteten Kundenvermögen stiegen um weitere 13 Milliarden Euro. Darin enthalten waren Nettomittelzuflüsse von 8 Milliarden Euro. In den ersten neun Monaten erhöhten sich die Assets under Management um 47 Milliarden Euro auf den Rekordwert von 625 Milliarden Euro. Die Mittelzuflüsse beliefen sich auf 27 Milliarden Euro, nach 17 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten 2023.