Die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter hat am Donnerstag mit ihrer britischen Amtskollegin Rachel Reeves über die Perspektiven der Bankenregulierung in den USA nach dem Wahlsieg von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen von dieser Woche gesprochen.
Nach einem Treffen mit Reeves in London sagte Keller-Sutter, sie hätten sich über das vor knapp einem Jahr abgeschlossene Finanzdienstleistungsabkommen zwischen der Schweiz und Grossbritannien ausgetauscht. Ein weiteres Thema war die Wahl von Donald Trump ins Weisse Haus.
«Wir haben auch darüber gesprochen, was die Wahl des neuen US-Präsidenten Donald Trump für die Bankenregulierung bedeuten könnte», sagte Keller-Sutter zur Nachrichtenagentur Reuters. «Wir waren uns auch einig, dass wir das gemeinsam verfolgen werden. Es wurde im Vorfeld gesagt, dass eine Deregulierungswelle auf die USA zukommt.
Bei der Bankenregulierung seien sich beide Politikerinnen einig, dass es wichtig sei, die «richtige Balance zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität» zu finden, sagte Keller-Sutter. Die Wiederwahl von Donald Trump hat am Mittwoch die Aktien von Banken und anderen Unternehmen, die von Steuersenkungen und Deregulierung profitieren könnten, beflügelt.
Die grossen Wall-Street-Banken legten am Mittwoch teilweise zweistellig zu (tippinpoint berichtete). Auch der Kurs der UBS profitierte von dieser Entwicklung. Banken wie Goldman Sachs und Morgan Stanley gaben am Donnerstag einen Teil der Gewinne wieder ab.
Als Konsequenz aus dem Zusammenbruch der Credit Suisse präsentierte Karin Keller-Sutter im April ein Massnahmenpaket zur künftigen Grossbankenregulierung. Es sieht unter anderem eine Verschärfung der Eigenmittelvorschriften und eine Stärkung der Finma vor. Unter anderem steht um Raum, dass die UBS ihr Eigenkapital um 10 bis 25 Milliarden Dollar erhöhen müsste. Keller-Sutter nannte diesen Bereich plausibel.
Die UBS wehrt sich gegen eine Erhöhung der Kapitalpolster. Konzernleitungsmitglied Markus Ronner sagte an einer Veranstaltung diese Woche, dass eine Erhöhung des Eigenkapitals um 25 Milliarden jährliche Kosten von 2,5 bis 3,75 Milliarden Franken verursachen würde.