Die UBS rechnet im Mai mit mehr Klarheit über die Kapitalanforderungen, die sie gemäss den neuen Schweizer Bankvorschriften erfüllen muss. Diese Vorschriften befinden sich derzeit in der Ausarbeitung, wie CEO Sergio Ermotti am Montag gemäss Agenturberichten an einer Konferenz in Miami erklärte.
Der Bund überarbeitet nach dem Zusammenbruch der Credit Suisse im Jahr 2023 und der Übernahme durch die UBS die Too-big-to-Fail-Regeln. Zentraler Streitpunkt sind die die Frage, wie viel Eigenkapital die UBS neu vorhalten muss, um die Grossbank sicherer zu machen.
Die UBS-Aktie geriet vergangene Woche unter Druck, nachdem Ermotti vor möglichen negativen Auswirkungen der neuen Kapitalvorschriften gewarnt hatte. Gleichzeitig machte die Bank ihre Aktienrückkaufpläne im zweiten Halbjahr von den Änderungen dieser Vorschriften anhängig. Insgesamt will die UBS in diesem Jahr eigene Aktien um Umfang von 3 Milliarden zurückkaufen. Ein Rückkaufprogramm von einer Milliarden soll im ersten Halbjahr durchgezogen werden. Ein weiteres über zwei Milliarden hängt noch in der Luft.
«Wir werden erst im Mai mehr Klarheit haben, sagte Ermotti auf der UBS Financial Services Conference in Miami. Wie Reuters berichtet, verwies er darauf, dass die Schweizer Behörden voraussichtlich im Mai eine Konsultation zu den neuen Vorschlägen einleiten werden.
«Allerdings wird es noch Monate dauern, bis daraus schliesslich ein formeller Vorschlag wird. Ich würde also sagen, dass wir zwischen Mai und wahrscheinlich Ende des Sommers oder Anfang Herbst viel mehr erfahren werden», sagte der UBS-Konzernchef.
Trotz guter Fortschritte bei der Umsetzung der strategischen Ziele sieht Ermotti geopolitische Unsicherheiten als mögliche Belastung für die Bank. Insbesondere könnten Handelszölle die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflussen, sagte er. Damit spielte er auf mögliche Massnahmen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump an.