Sustainability
Die Grossbank will das Netto-Nullziel für den eigenen Betrieb neu erst 2035 erreichen. Ein Problem sollen die von der CS übernommenen Liegenschaften sein.
18. März 2025 • red.

Die UBS hat ihr Ziel, die eigenen Treibhausgasemissionen auf Netto-Null zu reduzieren, um zehn Jahre nach hinten verschoben. Statt bis 2025 soll dieses Ziel nun erst bis 2035 erreicht werden. Als Grund für die Verzögerung nennt die Grossbank die übernommenen Gewerbeimmobilien der Credit Suisse.

Wie aus dem am Montag veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht hervorgeht, stehe die Verzögerung im Zusammenhang mit dem «erweitertem Unternehmensimmobilienportfolio» der Credit Suisse. Die Financial Times berichtete zuerst über die Verzögerung.

Im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht gibt UBS zudem an, dass ihre Emissionsreduktionsziele für Hypothekenfinanzierungen auf ein globales Szenario ausgerichtet sind, das eine langfristige Temperaturerhöhung von bis zu zwei Grad Celsius vorsieht.

Zusätzlich hat UBS in ihrem jüngsten Bericht einen Abschnitt zu «Umwelt-, Sozial- und Governance-Zielen im Vergütungsprozess» entfernt, der in den Vorjahren enthalten war. Das Institut betont, dass es «keine direkte Verbindung zwischen der Vergütung des Top-Managements und spezifischen Klimazielen» gebe.

Dennoch seien Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte weiterhin Bestandteil der nicht-finanziellen Leistungsbewertung von Führungskräften. Die Verzögerung des Netto-Null-Ziels reflektiere zudem «die neuesten regulatorischen Vorgaben», heisst es weiter.

Bei der NZBA weiterhin dabei

Bereits vor der UBS verschob auch die die britische Bank HSBC ihre eigenen Dekarbonisierungsziele für den Betrieb um 20 Jahre auf 2050. Angesichts geopolitischer Entwicklungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten überprüfen viele Banken und Versicherungen ihre Klimaverpflichtungen.

Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten hat zu einer eigentlichen Zäsur geführt. Wall-Street-Banken wie JP Morgan, Goldman Sachs und Citigroup haben die Net-Zero Banking Alliance (NZBA), eine von der UNO initiierte Klimainitiative für Banken, verlassen. Die UBS ist weiterhin Mitglied der NZBA. Ebenfalls weiterhin an Bord sind die Basellandschaftliche Kantonalbank, die Berner und die Zürcher Kantonalbank wie Raiffeisen.

Die Mitglieder sich verpflichten sich, Klimaziele im Einklang mit der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius festzulegen. Allerdings steht in den kommenden Wochen eine Abstimmung innerhalb der Allianz an, bei der über eine Lockerung der Vorgaben auf ein Zwei-Grad-Ziel entschieden werden soll.

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