Von Burgdorf an die Wall Street. Vor 19 Jahren übernahm Bahnunternehmer Peter Spuhler den Berner Landmaschinenhersteller und rettete damit ein 150-jähriges Familienunternehmen vor dem Untergang. Nach der Fusion mit dem deutschen Spezialfahrzeughersteller Schmidt und einer Reihe weiterer Übernahmen kommt nun der nächste grosse Schritt: Aebi Schmidt – seit 2017 von dem ehemaligen Banker Barend Fruithof geführt – fusioniert mit der amerikanischen Shyft Group. Es ist der grosse Deal des früheren Firmenkundenchefs der Credit Suisse, der an der Unternehmung eine Beteiligung hält.
Wie das Unternehmen meldet, haben die Aktionäre der Shyft Group der geplanten Fusion mit Aebi Schmidt zugestimmt. An der ausserordentlichen Generalversammlung vom vergangenen Freitag entfielen 99 Prozent der anwesenden Stimmen und 81 Prozent aller ausgegebenen Aktien auf ein Ja.
Die Integration der US-Firma ist damit beschlossene Sache. Der Vollzug der Transaktion ist bis Ende Juni vorgesehen. Ab Juli wird die neue Gesellschaft unter dem Namen «Aebi Schmidt Group» firmieren und an der US-Technologiebörse Nasdaq kotiert sein – unter dem Tickersymbol «AEBI».
Sitz bleibt in der Schweiz
Der Firmensitz bleibt in der Schweiz, die unternehmerische Kontrolle ebenfalls: Peter Spuhler, der Aebi Schmidt über seine Beteiligungsgesellschaft zu rund zwei Dritteln hält, wird mit einem Anteil von über 35 Prozent weiterhin Hauptaktionär sein. Im Verwaltungsrat werden künftig sechs der elf Mitglieder von Aebi Schmidt gestellt, fünf kommen von Shyft.
Bereits im Dezember 2024 hatten beide Unternehmen die Fusion angekündigt. Da die Aktien von Shyft bereits an der Nasdaq gelistet sind, gelingt Aebi Schmidt damit indirekt der Börsengang in den USA – ein Schritt, der dem Schweizer Traditionsunternehmen neue Expansionsmöglichkeiten eröffnen dürfte.