Quartalszahlen
Im dritten Quartal steigert die UBS Gewinn und verwaltete Vermögen. Trotz 5000 Stellen weniger klettern die Personalkosten immer weiter in die Höhe.
29. Oktober 2025 • Beat Schmid

Die UBS hat im dritten Quartal einen Reingewinn von 2,5 Milliarden Dollar erzielt. Vor einem Jahr lag dieser Wert bei 1,4 Milliarden Dollar. Die gesamten Erträge stiegen leicht auf 12,7 Milliarden Dollar, gegenüber 12,3 Milliarden im Vorjahresquartal. Die Kostenbasis verringerte sich auf 9,8 Milliarden Dollar (10,2 Milliarden im Q3 2024). Damit weist die UBS ein Kosten-Ertrags-Verhältnis von 77 Prozent aus. Die Reduktion der Kosten kam vor allem durch Sondereffekte zustande, insbesondere durch tiefere verbuchte Rechtskosten.

Auffallend ist, dass die Personalkosten gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich zulegten – von 6,8 auf 7,1 Milliarden Dollar –, obschon sich die Bank in den vergangenen zwölf Monaten von rund 5000 Vollzeitbeschäftigten getrennt hat. Ende September zählte die UBS 104’427 Vollzeitangestellte. Die sogenannten Financial Advisors – unabhängige Broker in den USA – konnten ihre Einkünfte um 6 Prozent steigern, obwohl die UBS in diesem Bereich eigentlich auf die Bremse treten wollte.

Ein Blick auf die vier Geschäftsfelder zeigt, dass das Asset Management und die Investmentbank die stärksten Zuwächse verzeichneten. Das Asset Management unter der Leitung von Aleksandar Ivanovic konnte den Vorsteuergewinn auf 218 Millionen Dollar steigern (151 Mio. Dollar im Q3 2024). Die Investmentbank verdoppelte den Vorsteuergewinn von 405 auf 900 Millionen Dollar. Im Global Wealth Management (GWM) erhöhte sich der Gewinn von 1,0 auf 1,3 Milliarden Dollar. Die Gewinne im Heimmarkt sanken von 846 auf 631 Millionen Dollar – hier spielten vor allem Währungseffekte eine Rolle.

Schweiz schrumpft

Im GWM fällt auf, dass das Einkommenswachstum vor allem transaktionsgetrieben war. Das sogenannte Transaction-based Income legte um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu. Im wiederkehrenden Gebührengeschäft lag das Wachstum bei 7 Prozent, während das Zinsengeschäft insgesamt rückläufig war (minus 2 Prozent). Der Bereich wird von Rob Karofsky und Iqbal Khan geleitet.

Im Bereich Personal & Corporate Banking unter der Leitung von Sabine Keller-Busse zeigten sich Bremsspuren. Die Einlagen der Schweizer Kundinnen und Kunden schrumpften auf 246 Milliarden Franken – vor einem Jahr lagen noch rund 5,6 Milliarden Franken mehr auf den Konten. Gleichzeitig blieb das Kreditvolumen mit 247 Milliarden Franken weitgehend stabil.

Auf Gruppenebene stiegen die verwalteten Vermögen zwischen Juli und September um 4 Prozent auf 6,9 Billionen Dollar. Das Global Wealth Management verzeichnete Nettoneugeldzuflüsse von 38 Milliarden Dollar. Seit Jahresbeginn belaufen sich die Zuflüsse auf 92 Milliarden. Im Asset Management überschritten die verwalteten Vermögen erstmals die Marke von 2000 Milliarden Dollar; das Neugeld betrug hier 18 Milliarden Dollar.

Unverminderte Aktienrückkäufe

Die Integration der Credit Suisse schreitet rasch voran, teilte die UBS mit. In der Schweiz seien zwei Drittel der Kundenkonten überführt, die Integration im Asset Management gelte als weitgehend abgeschlossen.

Die harte Kernkapitalquote (CET1) lag bei 14,8 Prozent, die Leverage Ratio (CET1) bei 4,6 Prozent. Im dritten Quartal kaufte die UBS Aktien im Wert von 1,1 Milliarden Dollar zurück; weitere Rückkäufe von bis zu 0,9 Milliarden sind für das vierte Quartal geplant. Damit liegt die UBS auf Kurs, im Gesamtjahr 2025 Aktien im Wert von drei Milliarden Dollar zurückzukaufen. Eine Dividendenerhöhung im zweistelligen Prozentbereich ist weiterhin vorgesehen.

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