Greenpeace und ZHAW geben den Vermögensverwaltern insgesamt wenig schmeichelhafte Noten. Am besten schneidet Pictet ab, am schlechtesten Blackrock.
19. Juni 2024 • red.

Die Vermögensverwalter der grössten Schweizer Banken und Versicherungen würden sich noch zu wenig für Umwelt- und Klimaaspekte engagieren. Zu diesem Schluss kommt eine Studie im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace.

Für die Studie, die von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Zusammenarbeit mit dem Datenanalyse-Unternehmen Rezonanz durchgeführt wurde, wurden 14 in der Schweiz tätige Vermögensverwalter untersucht. Darunter sind solche von Konzernen wie Axa, Credit Suisse, Raiffeisen, Swisscanto, Swiss Life oder UBS. Auch die beiden reinen Asset-Manager Blackrock und GAM wurden untersucht.

Beim Investment Stewardship geht es darum, dass Vermögensverwalter und Investoren ihren Einfluss auf die Unternehmen ausüben, in die sie investieren. Die Ergebnisse sind aus Sicht der Studienautoren wenig schmeichelhaft: Blackrock schnitt am schlechtesten ab. Auch Swiss Life und Credit Suisse landeten auf den hinteren Plätzen. Am besten schnitten Pictet, Axa und UBS ab.

«Die Asset-Manager der grössten Schweizer Banken und Versicherungen sind weit davon entfernt, sich mit ihrem Umwelt-Stewardship genügend für den Schutz der Umwelt und des Klimas zu engagieren», heisst es in der Zusammenfassung der Studie. Es gebe Unterschiede in der Ambition und der Reife der Prozesse. «Dennoch verfolgt kein einziger Vermögensverwalter eine Strategie, die ausreicht, um die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen», heisst es weiter.

Mit der Studie weist Greenpeace auf die so genannte «Finanzplatz-Initiative» hin, die die NGO zusammen mit anderen Organisationen vorbereitet. Mit der Initiative «wollen wir dafür sorgen, dass auch Banken, Versicherungen und grosse Investoren einen Beitrag zu Klima- und Naturschutzzielen leisten müssen», schreibt Greenpeace. Dazu sollen sich die Finanzinstitute zu «wissenschaftsbasierten Plänen» verpflichten, die aufzeigen, wie sie ihre Geschäftstätigkeit mit den Pariser Klimazielen und den internationalen Biodiversitätszielen in Einklang bringen.

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