CS-Konzernchef Thomas Gottstein erhält für das vergangene Jahr eine Entschädigung von 3,8 Millionen Franken. Das entspricht einem deutlichen Rückgang zum Vorjahr, als er noch 8,5 Millionen Franken bekam. Trotz der vielen, sehr teuren Pannen mit Greensill und Archegos bekam Gottstein noch einen Bonus von über 800’000 Franken zu seinem Grundgehalt von 3 Millionen Franken.
Eine bittere Pille für ihn dürfte sein, dass der langjährige Finanzchef David Mathers letztes Jahr deutlich mehr verdiente als er. Der Brite kam auf 4,2 Millionen Franken. Neben seinem Job als Gruppen-CFO ist Mathers Chef der britischen Ländergesellschaft der CS, was ihm neben seinem Grundgehalt von 2 Millionen Franken zusätzlich 1,5 Millionen einbringt.
Die gesamte Entschädigung der Geschäftsleitung reduzierte sich von 53 Millionen Franken auf 38 Millionen. Die variablen Komponenten reduzierten sich von 24 auf 8 Millionen Franken. Die oberste Leitung bekam einen Bonus zugesprochen, weil sie sogenannte nicht-finanzielle Ziele erreicht habe, heisst es im heute veröffentlichten Vergütungsbericht.
Für den Verwaltungsrat soll höher entschädigt werden
Der Verwaltungsrat der Credit Suisse konnte seine Bezüge im letzten Jahr um fünf Prozent auf 11 Millionen Franken steigern. Für Antonio Horta-Osório gab es 3,5 Millionen Franken. Ein Teil davon hätte in Aktien ausbezahlt werden sollen, doch nach seinem abrupten Abgang hat man sich darauf verständigt, ihm sämtliche Bezüge in Cash auszuzahlen.
Trotz der grossen Probleme der Bank will der Verwaltungsrat seine Bezüge fürs laufende Jahr erhöhen. Das Gremium schlägt vor, die maximale Bezugsgrenze von 12 auf 13 Millionen Franken zu erhöhen. Gewisse Rollen im Verwaltungsrat sollen zusätzlich entschädigt werden, heisst es im Entschädigungsbericht. Insbesondere sollen der Vizepräsident und der Independent Lead Director mehr erhalten. Letztere Rolle hält seit einigen Jahren Roche-Chef Severin Schwan. Sein Honorar beträgt aktuell 400'000 Franken.
Die Grossbank glaubt, die Risiken in Zusammenhang mit der Russland-Krise im Griff zu haben. Das Nettokreditengagement belief sich Ende 2021 auf 848 Millionen Franken, wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Dies umfasse unter anderem Derivate und Finanzierungsengagements sowie Lombard- und andere Kredite. Die Positionen seien seitdem reduziert worden. Das Nettovermögen in den beiden russischen Tochtergesellschaften habe sich zum Jahresende auf 195 Millionen Franken belaufen. Die Bank beschäftigt in Moskau rund 125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Credit Suisse habe nur ein geringes Gesamtkreditengagement gegenüber sanktionierten Personen, heisst es weiter.