Bank Vontobel kommt “zufriedenstellend” durch den Sturm

Die Bank Vontobel erzielte im ersten Halbjahr einen Gewinn von 151 Millionen Franken, was einem Rückgang um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Die Zürcher Privatbank bezeichnet das Resultat angesichts der "schlechten Märkte" als “zufriedenstellend”.

Die vergangenen Monate habe für alle Investoren eine grosse Herausforderung dargestellt, sagt CEO Zeno Staub. In den vergangenen fünf Jahrzehnten habe es nur vier Mal die Situation an den internationalen Kapitalmärkten gegeben, dass gleichzeitig die Kurse an den Aktienmärkten und an den Bondmärkten einbrachen. “Aber das erste Halbjahr zeigt auch, dass wir für die Herausforderungen einer ‘neuen Welt’ mit unserem fokussierten und auf den Kunden ausgerichteten Geschäft gut aufgestellt sind”, sagt Staub.

Der Vontobel-Chef bleibt “ungeachtet des aktuellen Umfelds zuversichtlich, dass wir unsere bisherigen ambitionierten Mittelfristziele 2022 über einen Zyklus hinweg erreichen werden, wenngleich wir auch für die nähere Zukunft von einem unverminderten Preisdruck und schwierigen Märkten ausgehen.”

Fast 40 Milliarden weggeputzt

Die verwalteten Vermögen lagen Ende Juni bei 208,6 Milliarden Franken. Ende 2021 betrugen sie 243,7 Milliarden. Die sogenannten betreuten Kundenvermögen, zu denen strukturierte Produkte und Zinsinstrumente gezählt werden, betrugen 229 Milliarden Franken (268 Milliarden Ende 2021).

Die Bank weist einen Netto-Neugeldabfluss von 1,0 Milliarden Franken aus. Im Asset Management-Geschäft flossen vier Milliarden ab. Dieser Abfluss konnte durch Zuflüsse im Wealth Management in der Höhe von drei Milliarden Franken nur teilweise kompensiert werden.

Die Gesamterträge der Bank schrumpften um 12 Prozent auf 686 Millionen Franken. Die Bank konnte die Kosten um 7 Prozent auf 505 Millionen Franken senken. Dadurch erhöhte sich das Kostenertragsverhältnis relativ stark auf 72,8 Prozent. Zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr betrug die Quote leicht 69,6 Prozent.