Credit Suisse soll mit der UBS fusioniert werden

Es brechen die dunkelsten Stunden in der 167-jährigen Geschichte der Credit Suisse an. Übers Wochenende soll das Schicksal der einst wichtigsten Bank der Schweiz besiegelt werden. Die CS soll an ihre härteste Konkurrentin, die UBS, verhökert werden.

Darüber wurde gestern und wird heute gerungen. Am Tisch sitzen Spitzenvertreter von Nationalbank, Finma, CS und UBS. Erörtert wird ein kompletter Verkauf der Credit Suisse oder Teile davon. Wie die «Financial Times» am Freitagabend berichtete, wolle die Nationalbank und der Leitung von Thomas Jordan, dass sich die beiden Banken auf "eine einfache und unkomplizierte Lösung einigen, bevor die Märkte am Montag öffnen".

Die Schweizer Aufsichtsbehörden haben ihre US-amerikanischen und britischen Amtskollegen offenbar bereits darüber informiert, dass ihr Wunschszenario eine Fusion der beiden Grossbanken sei. Der sogenannte «Plan A» soll den völligen Zusammenbruch des Vertrauens der Anleger in die Credit Suisse aufhalten, sagte eine involvierte Person zur britischen Finanzzeitung.

Ein mögliches Zusammengehen mit der UBS zeichnete sich bereits gegen Ende der Woche ab. Es zeigte sich, dass die am Donnerstag gesprochene Liquiditätshilfe über 50 Milliarden Franken der Nationalbank nur vorübergehend Linderung verschaffen würde. Bereits am Freitag verloren die Aktien der Credit Suisse wieder deutlich an Wert. Am Handelsschluss kostete eine Aktie 1.86 Franken – minus 8 Prozent.

Dass die CS noch nicht aus dem Schneider war, zeigte sich auch an den gehandelten Anleihen der Bank. Die Bonds, wie die Schuldverschreibungen im Jargon genannt werden, haben sich trotz SNB-Unterstützung kaum von ihren Tiefständen erholt. Auch die berüchtigten Credit Default Swaps, mit denen man sich gegen einen Ausfall eines Bonds absichern kann, verharrten weiterhin auf sehr hohem Niveau.