1. CS-Firmenkundenchef Andreas Gerber musste wohl wegen einer Lappalie gehen
Im Juli wurde bekannt, dass Andreas Gerber nach 34 Jahren die Credit Suisse verlassen wird. Damals trat die Zusammenführung der Management-Teams von UBS und Credit Suisse in die heisse Phase. Der UBS-Präsident kündigte an, dass alle CS-Banker «gefiltert» würden. Wie engmaschig dieser Filter ist, zeigte der Fall des CS-Topbankers.
Wie Recherchen ergeben haben, war Gerber im berüchtigten Filter hängen geblieben, den die UBS für CS-Mitarbeitende anwendet. Das klang dramatisch, doch im Fall Gerber schien es sich um eine Lappalie gehandelt zu haben. Gerber soll mindestens einen der internen Compliance-Tests nicht absolviert haben. Hier nachlesen.
2. Die Zeit von Ralph Hamers wäre auch ohne die CS-Übernahme abgelaufen
Eigentlich hätte er die CS gerne in die UBS integriert. Aber Colm Kelleher hatte andere Pläne. Der Ire holte Sergio Ermotti zurück an die Spitze der Bank. Als der UBS-Präsident dies Ralph Hamers mitteilte, fiel dieser aus allen Wolken. Der Holländer war bei Colm Kelleher nicht gut angeschrieben. Das war bekannt. Dieser hätte ihn auch abgesetzt, wenn Sergio Ermotti nicht zurückgekommen wäre. Hier mehr.
3. CH-Media-Redaktion löscht UBS-kritischen Artikel
Eine Glosse über die UBS ist nicht mehr online. Nach einem Gespräch zwischen einer Vertreterin der Grossbank und dem viertgrössten Verlagshaus der Schweiz verschwand der Beitrag. Die UBS buchte ein Werbevolumen über mehrere 100’000 Franken. Wie es dazu kam.
4. Zürcher Immobilien-Tycoon muss fast seine ganze Implenia-Beteiligung verkaufen
Ende August sorgte ein Schnellverkauf eines grossen Aktienpakets am Baukonzern Implenia für Aufsehen. Das 7-Prozent-Paket gehörte dem umstrittenen Investor und FCZ-Sponsor Norbert Ketterer. Nokera, so der Name eines von Ketterers Immobilien-Ventures, ziert seit der vergangenen Saison die Trikots der Fussballmannschaft. Das 2020 gegründete Immobilien-Start-up mit Sitz in Rüschlikon bezeichnet Ketterer als «das weltweit innovativste Bauindustrieunternehmen unserer Zeit». Mehr hier.
5. Entlassungswelle beim Impact-Investor Blue Horizon von Roger Lienhard
Ende Januar 2023 berichtete tippinpoint über Probleme bei der Food-Finanzfirma Blue Horizon. Ein Drittel der Belegschaft musste gehen. General Counsel, Finanzchef, Kommunikationschef – alle wurden entlassen. Dazu weitere Angestellte des Zürcher Impact-Investors Blue Horizon, der seit einigen Monaten mit grossen Problemen kämpft. Gemäss einem Insider erhielt ein Drittel der einst über 30-köpfigen Crew ein Entlassungsschreiben. Mehr hier.
6. Thomas Flohr: Der Schweizer Privatjet-Tycoon sitzt auf einem Berg von Schulden
Der Gründer des stark expandierenden Privatjet-Unternehmens VistaJet hat die Schuldenlast 2022 auf 4,9 Milliarden Dollar verdoppelt und schreibt Millionenverluste. Buchprüferin EY spricht eine Warnung aus. Der Artikel erschien am 23. Mai.
7. Thomas Schmidheiny baut 3,5-Milliarden-Fonds auf
Der Zementunternehmer will mit einem neuen Fonds bei einem halben Dutzend Unternehmen Einfluss nehmen. Vorbild ist ein aktivistischer Fonds aus Schweden. Der 76-jährige Unternehmer Thomas Schmidheiny ordnet sein Vermögen neu. Der Holcim-Grossaktionär (8,4 Prozent) baut mit Mitarbeitern aus dem Umfeld seines Family Office einen neuen Fonds auf, der im Endausbau Vermögen von 3 bis 3,5 Milliarden Franken umfassen soll. Von Schmidheiny selbst soll insgesamt eine Milliarde in den «Spectrum Entrepreneurial Ownership Fund» fliessen. Artikel vom 29. August.8. Russen-Banker Babak Dastmaltschi wechselt doch nicht zur UBS
Wealth-Management-Chef Iqbal Khan wollte den Starbanker, der Oligarchen wie Abramowitsch, Usmanow und Vekselberg betreute, in eine Spezialeinheit für sehr vermögende Kunden holen. Daraus wird nun nichts. Wie tippinpoint Ende September exklusiv berichtete, wechselt der Oligarchen-Banker Babak Dastmaltschi nun doch nicht zur UBS. Mehr hier.
9. Sieben CS-Verwaltungsräte, die jahrelang zuschauten
Vor der letzten CS-Generalversammlung Anfang April 2023 blickte tippinpoint auf die Zusammensetzung des CS-Verwaltungsrats. Sie zeigt: Viele Mitglieder hatten kaum Banking-Erfahrung. Jahrelang sass ein Maschineningenieur im Risikoausschuss. Und: In den letzten 12 Jahren bezogen 38 Verwaltungsräte insgesamt 130 Millionen Franken. Hier zum Nachlesen.10. Sergio Ermotti soll Iqbal Khans Plan durchkreuzt haben, einen Vertrauten auf eine Spitzenposition zu hieven
Bei der UBS wurden Hunderte von Führungspositionen neu besetzt. Das sorgte für Spannung und Nervosität in der Riesenbank. Wie wir Ende Juni berichteten, gab CEO Sergio Ermotti den Tarif durch. Wie tippinpoint Ende Juni 2023v aus dem Innern der Bank erfuhr, wollte der Chef des Global Wealth Management (GWM) den ehemaligen CS-Banker Yves-Alain Sommerhalder auf den Posten des Europachefs hieven. Doch Ermotti soll sein Veto eingelegt haben – «zu riskant». Mehr hier.