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Das Investmentbanking bescherte der grössten deutschen Bank sprudelnde Erträge. Aber auch die anderen Sparten legten deutlich zu. Was die grösste Bank Deutschlands besser macht als die UBS.
29. April 2025 • Beat Schmid

Die UBS wird morgen ihre Zahlen präsentieren. Doch es ist davon auszugehen, dass die heute präsentierten Ergebnisse der Deutschen Bank an der Zürcher Bahnhofstrasse genau studiert werden. Die Konkurrentin aus Frankfurt, die während vieler Jahre von einer Krise zur nächsten taumelte, legte ein glänzendes Quartal hin.

Zum einen liegt das daran, dass die Bank in allen Geschäftssegmenten deutlich mehr Vorsteuergewinn ablieferte – ausser bei der sogenannten Unternehmensbank, die um 3 Prozent auf 632 Millionen Euro zulegte. Hohe zweistellige Zuwachsraten wies die Deutsche Bank im Investmentbanking (plus 62 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro), bei der Privatkundenbank (plus 43 Prozent auf 490 Millionen Euro) und der Vermögensverwaltung mit einer Steigerung von 67 Prozent auf 204 Millionen Euro aus.

Die Bank verbuchten einen konzernweiten Nettogewinn von 2 Milliarden Euro für die ersten drei Monate aus (plus 39 Prozent). «Dank eines Ertragswachstums und geringerer Kosten haben wir den höchsten Quartalsgewinn seit 14 Jahren erzielt», lässt sich Konzernchef Christian Sewing in einer Mitteilung zitieren. Der Vorsteuergewinn belief sich auf rund 2,8 Milliarden Euro.

Der andere Faktor für das gute Ergebnis ist: Der Deutschen Bank gelang es, die ihre Kosten unter Kontrolle zu halten. Die bereinigten Kosten stiegen um 2 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Die Kostendisziplin trägt denn auch massgeblich zur deutlich verbesserten Cost-Income-Ratio bei. Das Aufwand-Ertrag-Verhältnis lag konzernweit bei 61,2 Prozent und damit deutlich unter dem Ziel von weniger als 65 Prozent für 2025.

Von solchen Werten ist die UBS weit entfernt, die seit Jahren notorisch hohe Kosten hat. Die Schweizer Grossbank wies per Ende 2024 eine bereinigte Cost-Income-Ratio von 80,9 Prozent aus. Die UBS peilt für Ende 2026 ein bereinigtes Aufwand-Ertrag-Verhältnis von unter 70 Prozent an. Es ist ein simplex Gesetz: Wenn eine Bank die Kosten im Zaun halten kann, profitiert ist überproportional, wenn die Erträge anziehen.

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